Ähnlich unberechenbar wie bereits beim vorangegangenen Meisterschaftslauf in Birkenfeld zeigte sich das Wetter am Morgen der Rallye Saar-Ost. Die Veranstaltergemeinschaft aus MC Saar-Ost und MSC Schiffweiler bot in diesem Jahr einmal mehr drei hochkarätige Wertungsprüfungen, bei denen es dieses Jahr vor allem um eins ging: Mut. Am Morgen zeigte sich der Großteil der Teams zuversichtlich, so auch Daniel Franke und Copilot Tim Rauber:
“Heute muss man den Kopf einfach mal ausschalten können, das kann Daniel ganz gut. Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht zu ungestüm an die wirklich verdammt schnellen Prüfungen herangehen.” Die erste Wertungsprüfung war eine bereits bestens bekannte. Der Rundkurs bei Mainzweiler wird schon seit Jahren gefahren und war bislang immer ein Garant für schnelle Mutkurven. Diese Prüfung sollte den Grundstein für den Kampf zwischen dem Team Petto / Baehr und Franke / Rauber legen. “Diese WP kam uns wirklich entgegen. Da Stefan ein kürzeres Getriebe fährt, läuft sein Auto maximal 170, auf dieser Prüfung kommen wir aber an die 200 km/h ran. Dennoch konnten wir ihm nur 2 Zehntel abnehmen, das wird ein harter Brocken heute”, suchte Daniel im Ziel nach der Ursache für den so knappen Vorsprung.
Auf der nächsten Wertungsprüfung sollte sich das Blatt jedoch zugunsten des Teams Franke / Rauber wenden. Sie konnten Konkurrent Petto 6 Sekunden einschenken und sich minimal von ihm absetzen. In der dritten Wertungsprüfungen konnten sie den Vorsprung erneut um 2 Sekunden ausbauen. Trotzdem mahnte Copilot Tim Rauber im Regrouping zur Vorsicht: “Wir dürfen uns auf keinen Fall auf diesem Vorsprung ausruhen. 8 Sekunden mögen sich nach viel anhören, doch ein Dreher und der Vorsprung ist hin. Nach wie vor lautet unsere Devise: Volles Risiko! Voll motiviert ging es also auf die zweite Schleife der Rallye Saar-Ost. “Auf der zweiten Durchfahrt der WP Mainzweiler habe ich alles auf eine Karte gesetzt. Entweder die Kurve geht, oder du bist weg. Glücklicherweise haben die Reifen mitgespielt und wir konnten uns noch ein paar Sekunden absetzen”, erzählt Daniel kurz vor dem Start der fünften Wertungsprüfung. Auf den beiden folgenden Prüfungen ließ die Konzentration dann jedoch nach, was fast hart bestraft wurde. Daniel erinnert sich im Ziel: “Kurz nach dem Start in WP 5 habe ich den Bremspunkt zu einer Rechtskurve verpasst. An dieser Stelle waren wir mit ca. 180 unterwegs und sind fast abgeflogen. Das hat mich für die letzten Kilometer zum Glück wieder wachgerüttelt.”
Im Ziel der Veranstaltung konnte dann der erste Sieg der Saison über das Team Petto / Baehr gefeiert werden und beide Parteien waren sich einig: Das war mit Sicherheit nicht die letzte Rallye, bei der dieser Fight entflammen sollte. Copilot Tim Rauber zieht im Ziel ein Fazit: “Die Veranstaltung war wirklich toll und die WPs sehr anspruchsvoll. Bist du einmal aufmerksam, ist die Rallye vorbei, denn mit 180 gibt es hier keinen großen Platz für Fehler. Dennoch hat es wirklich Spaß gemacht, mit Stefan zu fighten.”
{jcomments on}