niedersachsen_mysli„Das hätte schief gehen können, ein Funke und uns wäre das Auto abgebrannt“, blickt Lars Mysliwietz auf die letzten Kilometer des 4. Laufes zum ADAC Rallye Masters zurück. Was war passiert? Mit knapp zehn Sekunden Vorsprung wurde von Mysliwietz (Piesbach) und Co Oliver Schumacher (Fluterschen) die letzte Wertungsprüfung der Rallye Niedersachsen am Rande des Harzes angegangen. Ausreichend um auf fünf Kilometern ohne großes Risiko durchzukommen. Dann aber nach gut einem Kilometer fiel der Benzindruck auf ein Bar zurück,

Warnleuchten blinkten auf, es roch nach Benzin und die Motorleistung fiel rapide ab. Ursache war eine gebrochene Halterung der Einspritzdüsen. Benzin wurde nun teilweise im Motorraum versprüht und die Gefahr einer Entzündung war sehr hoch. Mit gedrosseltem Tempo rollte das Citroen Team die letzten vier Kilometer dem Ziel entgegen, immer mit der Hoffnung die ganz große Katastrophe tritt nicht ein. Es gelang, vorerst! Zwar retteten sie den Vorsprung ins Ziel, aber um endgültig den Divisionssieg fest zu machen, mussten noch rund 20 Kilometer bis zum Rallyezentrum nach Osterode zurückgelegt werden. Wie sollte das gehen? „Die einzige Chance war, zu versuchen das Versprühen des Benzins in Auspuffnähe zu verhindern. Mit allerlei Kabelbinder und Tape gelang uns dies mehr schlecht als recht“, ist Co Oliver Schumacher immer noch sichtlich angespannt. Mit dem Feuerlöscher im Anschlag und dem Finger am Auslöser der Feuerlöschanlage zitterte man sich die 20 Kilometer nach Osterode…und erreichte es auch schließlich!
Der zweite Saisonsieg und der Ausbau der Masters Divisions- und Gesamtführung ist perfekt! Mysliwietz: „Wir sind sehr glücklich es geschafft zu haben. Unsere Motorenprobleme sind, obwohl das Auto in Frankreich bei den Motorenspezialisten war, noch nicht gelöst. So war die Erwartungshaltung vor dieser Rallye natürlich bescheiden.“ Die Citroen C2R2max Besatzung kämpfte jedoch und nutzte die Möglichkeiten der Streckenführung aus. Lediglich der Rundkurs Ührde mit seinen langen Geraden, brachte den erwarteten starken Zeitverlust. Die übrigen, sehr selektiven Strecken, wurden dann genutzt, dies wieder auszugleichen und in eine Führung umzumünzen. Mit dem erneuten Sieg ist nun eine kuriose Situation eingetreten, weiß Lars Mysliwietz: „Die Führung im Masters an sich ist ja schon etwas Besonderes. Aber beim kommenden Lauf, der Litermont Rallye, vorne zu sein ist der Hammer!“
Besagte Litermont Rallye ist nämlich sein Heimspiel in seiner Heimatgemeinde Nalbach und seines Motorsportclub Piesbach. „Das wird in den nächsten Wochen nochmals Ansporn sein, endlich die volle Leistung aus dem Motor herauszuarbeiten. Wir geben da nicht auf. Der Motor geht jetzt nochmals nach Frankreich und wird zerlegt“, blickt Oliver Schumacher voraus. Denn eines ist klar beim Heimspiel am 04. August, soll es weder feurige Momente noch schwachbrüstige Motoren geben, sondern ausschließlich Zutaten die zur Verteidigung der Masters- Führung geeignet sind. (LM)

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