baw2011_myliwietzSoll der Divisionstitel auch in diesem Jahr gewonnen werden, muss die zweite Saisonhälfte optimal verlaufen. Was so einfach klingt, ist in der Praxis jedoch durch jede Menge Unwägbarkeiten äußerst schwierig. Beim vierten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) in Baden-Württemberg sollten gleich mehrere dieser Schwierigkeiten zu meistern sein. „Natürlich freut man sich als Fahrer immer auf eine neue Rallye.

Neue, unbekannte Strecken erfordern einen guten Aufschrieb. Unsicherheit ist jedoch immer vorhanden. Aufgrund der unbekannten Streckencharakteristik ist man sich nicht so genau im Klaren, ob das Auto tatsächlich optimal eingestellt ist“, erläutert Co und Fahrzeugvorbereiter Oliver Schumacher. „Mit dem Wissen von heute, hätten wir eine längere Endübersetzung verwenden können.“ Aber nicht der fehlende Topspeed war für das Ergebnis ausschlaggebend, sondern das Wetter und der damit verbundene Reifenpoker. Zum Rallyestart in Geislingen schien noch die Sonne. Lars Mysliwietz: „Uns lagen Informationen vor, dass es zwar ein kleineres Regengebiet gibt, das jedoch am Rallyegebiet vorbeiziehen sollte. Unsere klare Entscheidung war daher für rundum Trockenreifen und zur Sicherheit zwei Nassreifen als Reserve.“ Jedoch bereits auf der Zufahrt zur ersten Prüfung wurde es am Himmel immer dunkler und schon blad setzte der starke Regen ein, der eigentlich vorbeiziehen sollte.
Ein Wechsel war reglementsbedingt nur noch auf die mitgeführten Reservereifen möglich. Mit dann also vorne montierten Nass- und hinten Trockenreifen wurden die nächsten Prüfungen absolviert. Jetzt galt es gleich zwei Aufgaben zu lösen. Das Auto mit nun vorhandenen Hecktriebler-Eigenschaften auf der Straße halten und dennoch nicht allzu viel Zeit verlieren. Teams, die rund eine halbe Stunde nach uns starteten, hatten da natürlich die Chance direkt Nassreifen zu montieren und natürlich nach Abklingen des Regens trockenere Pisten vorzufinden. Rund zwanzig Sekunden gingen also bereits am ersten Tag verloren. Die angestrebte Aufholjagd an Tag 2 entwickelte sich auch nicht wunschgemäß. Ein Reifenschaden kostete wieder rund 10 Sekunden. „Bei dieser relativ kurzen Rallye nun zu versuchen die starke Konkurrenz mit einer Harakirifahrt wieder einzuholen, wäre aufgrund dem immer vorhanden Blick auf die Meisterschaftstabelle dumm gewesen. Also genoss von nun an die Absicherung des zweiten Ranges Priorität“, so Mysliwietz. Die Zurückhaltung machte sich bezahlt. Die Rückeroberung der DRM Divisionsführung ist eine gute Ausgangsbasis für den Saisonhöhepunkt die DRM Laufe 5 und 6 beim Weltmeisterschaftslauf, der Rallye Deutschland. Für die in rund vier Wochen stattfindende Rallye wird nun das Auto nochmals optimal vorbereitet um dem Ziel Titelverteidigung einen weiteren Schritt näher zu kommen.
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