0702_steck_187Vor fast exakt 10 Jahren wurde dem damaligen Leiter der ADAC Rallye „Auf nach Melsungen“ – Günter Kopa– eine ungewöhnliche Idee unterbreitet: „Wir möchten bei eurer Bestzeit-Rallye mit unseren historischenRallyewagen teilnehmen…. – Aber nicht auf Bestzeit, sondern auf Sollzeit….“ Die Menschen hinter dieser ungewöhnlichen Idee entpupptensich als eine Interessengemeinschaft,

denen das einfache„Spazierenfahren“ bei Old- und Youngtimer-Veranstaltungenschlicht zu langweilig war.

Als Besitzer historischer Rallyefahrzeuge war die „artgerechteHaltung“ der alten Wagen erklärtes Ziel. Gleichzeitig sollte jedochein Höchstmaß an Sicherheit realisiert werden. Und dasgab es eben nur bei den ohnehin angebotenen Bestzeit-Rallyes – wie in Melsungen.

Günter Kopa vom ASC zögerte zunächst, konnte sich dannaber doch mit dem Gedanken anfreunden. Denn jeder Wagenzusätzlich am Start – das galt damals wie heute – trägt etwaszur Deckung der immensen Organisationskosten einer Rallyebei.

Warum also nicht auch „Historische“…. ?Die Sache wurde in Angriff genommen. Im April 2001 startetenerstmals in Deutschland historische Rallyewagen bei einerBestzeit-Rallye – in Melsungen.Die IG Historic-Rallye-Cup hatte mit Unterstützung des ASCMelsungen ein völlig neues Modell aus der Taufe gehoben.

In den Folgejahren wurde das Konzept von der IG ständigweiter entwickelt. Eine Deutsche Meisterschaft wurde konzipiertund nach den anfänglich sehr überschaubaren Teilnehmerfeldernwurden rasch sehr beachtliche Nennungsergebnisserealisiert. Durchschnittlich 20 historische Rallyewagender Baujahre 1961 bis 1981 traten ab 2003 regelmäßig beiden Läufen in ganz Deutschland im „Kampf“ um den Meister-Titel an.Mit der Ausweitung des ursprünglich auf Niedersachsen undNordhessen orientierten Konzeptes auf die gesamte Republikwechselten in den Jahren naturgemäß auch die Partner-Veranstalter des Historic-Rallye-Cup.9 Wertungsläufe sind jährlich zu vergeben.

Das grenzt ein,wenn die Teilnehmer zwischen Kiel, München, Aachen undBerlin verstreut wohnen und nach Möglichkeit alle halbwegsgleiche Entfernungen zu den Meisterschaftsläufen haben sollen.Seit 2005 treten sogar Teams aus der Schweiz im Cupan. In diesem Jahr sind erstmals Niederländer dabei….

Nur eine einzige Veranstaltung blieb in all den Jahren stetsfester Bestandteil der Serie: „Auf nach Melsungen“ wurdegleichsam zum alljährlichen Frühjahrs-Motto des Historic-Rallye-Cup. Dies ist einerseits der bewährt guten Organisationdes ASC Melsungen geschuldet, andererseits aber auch derhalbwegs zentralen Lage in der Republik – und nicht zuletztnatürlich der über all die Jahre hinweg bewiesenen Gastfreundschaft.

Daran änderte sich auch nichts, als der ASC letztes Jahr einvöllig neues Orga-Team unter Leitung von Helmut Eberhardtpräsentierte. Die befürchteten Reibungsverluste blieben aus.Die Rallye präsentierte sich renoviert, bot mit neuen Wertungsprüfungenauch den „alten Melsungen-Fahrern“ frischenWind und Abwechslung.

„In Melsungen waren wir immer willkommen…“ betont BjörnWeiß, 1. Vorsitzender der IG, und ergänzt.. „Der ASC war uns10 Jahre lang stets ein verlässlicher Partner. Deshalb werdenwir in diesem Jahr nicht nur die Rallye am Samstag, 20.03.fahren, sondern am Sonntag, 21.03. auch unsere Champions2009 in Melsungen ehren.“

Freilich ist es ungewöhnlich, dass die aktuelle Saison des Historic-Rallye-Cup bereits Anfang März in Süddeutschland startet,aber die Sieger des Vorjahres erst 14 Tage später geehrtwerden.„Das ist uns der Anlass wert…“ erläutert Orga-Leiter RolfBlaschke, „… 10 Jahre Starts in Melsungen bedeutet ebenauch 10-jähriges Jubiläum für den Historic-Rallye-Cup. EinDoppel-Anlass also, diesen Tag in Melsungen zu begehen.“

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