Die Rallye Thüringen gilt unter Kennern der Szene als eine der schwierigsten und schnellsten im gesamten Kalender der ADAC Rallye Masters. Nach ihrem Ausflug ins Erzgebirge traten Stefan Petto und Tim Rauber vom ADAC Saarland Rallye Juniorteam mit ihrem Suzuki Swift Sport hier zum dritten Mal in dieser Saison den Masters-Konkurrenten gegenüber. „Die Prüfungen haben es wirklich in sich“, zeigt Petto sich nach dem Recce beeindruckt.
„Hier gibt es unzählige blinde Kuppen und Stellen, an denen der Aufschrieb zu 100% passen muss – und das alles bei Geschwindigkeiten jenseits der 150 km/h.“ Bei der Eröffnung am Freitagabend konnten die beiden von Suzuki Deutschland unterstützten Youngster vor einer atemberaubenden Kulisse in der Pößnecker Innenstadt in Führung gehen. Das Zeitpolster auf Topfavorit und Lokalmatador Rigo Sonntag war zwar nicht komfortabel, jedoch mit ca. 11 Sekunden relativ beruhigend. Am Morgen dann jedoch der erste Rückschlag. „Wir sind die erste WP zu vorsichtig angegangen, sodass Rigo uns 10 Sekunden abnehmen konnte „, haderte Copilot Tim Rauber. Auf der zweiten Prüfung des Tages konnten beide aber mit einer furiosen Klassenbestzeit wieder die Führung zurückerobern. Nachdem die vierte Wertungsprüfung aufgrund eines Unfalls annulliert wurde und auf WP 5 nur minimal Zeit auf die Konkurrenz eingebüßt wurde, erreichte das Team den langen Mittagsservice in Führung liegend. Nachmittags stand dann unter anderem die Königsprüfung der Rallye an – 22 Kilometer und Ortsdurchfahrten im ausgedrehten fünften Gang, bei denen kein Spielraum für den kleinsten Fehler war. „Sonntag wird hier seine Erfahrung und die Mehrleistung seines Autos ausspielen“, prophezeite Petto vor den anstehenden Wertungsprüfungen. Und in der Tat mussten sie die Führung abgeben, wenn gleich der Rückstand im Ziel geringer als erwartet war. „Rigo hat hier verdient gewonnen. Mit dem zweiten Platz liegen wir aber auch voll im Soll und wir konnten die Meisterschaftsführung in der Division ausbauen“, zeigten sich die Suzuki-Junioren zufrieden und auch der Zwickauer Honda-Pilot findet im Parc Fermé lobende Worte: „Ich hatte mit den Jungs echt zu kämpfen und auch wenn ich am Ende die Nase vorn hatte, waren sie keine leichten Gegner. Dafür, dass es ihre erste Thüringen Rallye war, muss ich wirklich meinen Hut ziehen – dieses Duo sollte man im Auge behalten (HPS)