deutschland_vormysli„Das war eine Menge Arbeit“, stöhnt Oliver Schumacher wenige Tage vor dem Start zur Rallye Deutschland, „neben unserem eigenen Citroen C2R2max werden wir noch zwei weitere Wagen einsetzen. Da sind eine Menge technische und logistische Aufgaben zu lösen.“ Während Schumacher sich also um die Technik kümmert beschäftigt sich Mysliwietz um Reglementsfragen: „In der Rallyeweltmeisterschaft sind die Spielregeln gegenüber der Deutschen Meisterschaft teilweise unterschiedlich.

Passt man nicht auf, tappt man schnell in eine Reglementsfalle.“ Die Rallye Deutschland zählt nicht nur zur Rallye Weltmeisterschaft sondern in diesem Jahr auch wieder einmal zur Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM). Dies bedeutet für die Teams, dass sowohl der Freitag als auch der Samstag als eigenständiger Wertungslauf mit getrennter Punktevergabe zur DRM zählt. „Würde also am ersten Tag ein größeres Problem entstehen gingen möglicherweise gleich zweimal die Punkte verloren“, erläutert Lars Mysliwietz (Piesbach), „also müssen wir versuchen einen Mittelweg aus Angreifen und Taktieren finden.“ Dies ist leichter gesagt als getan. Die ohnehin schon starke Divisionskonkurrenz wird bei der Rallye Deutschland nochmals verstärkt. Trotzdem wollen Mysliwietz/Schumacher ihrem Saisonziel Titelverteidigung Divisionsmeisterschaft einen deutlichen Schritt näher kommen. „Der erste Tag durch die Moselweinberge ist mir der Liebste. Die Prüfungen sind zwar sehr eng und anspruchsvoll aber materialschonend, solange man auf der Straße bleibt. Findet man einen guten Rhythmus kann hier sehr gut attackieren“, so Mysliwietz.
„Härter wird der Samstag. Neben einigen Schotterpassagen ist insbesondere auf der Panzerplatte in Baumholder Vorsicht angesagt.“ Wovor alle Fahrer großen Respekt haben, ist der vielfach wechselnde Belag mit teilweise extrem rauem und hartem Beton. Bei zu harter Gangart sind Reifenschäden vorprogrammiert. Schumacher: „Eigentlich ist die Taktik klar: Keine 100% fahren und immer noch etwas Reserven lassen. Leider ist dies nur die Theorie und die Konkurrenz wittert dann ganz schnell ihre Chance. Tja, bleibt also doch nur kontrollierter Angriff mit der Hoffnung, das die Reifen halten!“ Ganz besonders freut sich der Saarländer Mysliwietz mit der Wertungsprüfung Bosenberg auch wieder auf saarländischem Boden zu fahren: „Die Rallye Deutschland ist nicht nur wegen der tollen WP’s das Highlight. Auch die 250.000 Zuschauer geben natürlich noch mal einen Extrakick. Das geht schon beim Showstart am Donnerstag an der Porta Nigra los. Eine Wahnsinnsstimmung!“