lettland_griebel_1Der Rallye-Junior-Europameister 2016 heißt Marijan Griebel! In einem Finalthriller, den selbst Krimi-Altmeister Alfred Hitchcock nicht dramatischer hätte inszenieren können, behielt der Opel-Werkspilot bei der Rallye Liepaja in Lettland unter stärkstem Druck die Nerven. Schon im Vorfeld war klar gewesen: Nur der Sieg bei dieser ebenso stark besetzten wie schwierigen Schotter-Rallye würde Griebel den Europameistertitel bescheren.

Der 27-Jährige aus Hahnweiler tat, was er tun musste. Nach 13 Wertungsprüfungen (WP) und mehr als 200 WP-Kilometern lag der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport im Werks-ADAM R2 an der Seite seines Beifahrers Pirmin Winklhofer (21, Pocking) ganze 4,7 Sekunden vor Miko-Ove Niinemäe. Der Este erhielt allerdings nachträglich noch 20 Strafsekunden und fiel so noch hinter den Finnen Alex Forsström in einem Kunden-ADAM R2 auf den dritten Rang zurück.  Damit fing Griebel in der Endwertung, für die nur die besten vier der sechs Resultate der Saison zählen, seinen als Tabellenführer zum Finale gereisten Teamkollegen Chris Ingram noch um sieben Punkte ab. Der Pfälzer ist damit der erste deutsche Rallye-Europameister seit Armin Kremer 2001 – den langjährigen Mentor und Förderer des neuen Junior-Champions.  Im Ziel konnte der neue Titelträger seine Emotionen kaum zügeln.
„Ich kann nicht in Worte fassen, was in mir vorgeht“, jubelte Marijan Griebel. „Der Druck, hier unbedingt gewinnen zu müssen, und das gegen diese extrem starke Konkurrenz, war unglaublich. Wir wussten, wir müssen in jeder Prüfung voll angreifen und dürfen uns nicht den kleinsten Fehler erlauben. Und es war so knapp: Wir mussten bis zum letzten Meter alles geben – und haben dann nur noch gezittert, ob die Zeit reicht. Ich kann es noch gar nicht wirklich glauben. Ich möchte mich bei allen bedanken, die zu diesem großartigen Erfolg beigetragen haben – der gesamten Mannschaft von Opel Motorsport, dem Einsatzteam von Holzer, dem ADAC und der ADAC Stiftung Sport, meinen Beifahrern Stefan Kopczyk und Pirmin Winklhofer und meinem Förderer und Freund Armin Kremer.“ 
lettland_griebel_2
Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott war voll des Lobes über die Vorstellung seines Schützlings: „Was Marijan unter diesem brutalen Druck geleistet hat, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Er hat auch in Zeiten, als es nicht optimal für ihn lief, niemals aufgehört zu kämpfen. Er hat diesen Titel voll und ganz verdient.“  Als Preis für den Gewinn der Junioren Europameisterschaft wird Griebel vom  07.-09.10.2016 mit einem Skoda Fabia R5, einem circa 280 PS starken allradangetriebenem Fahrzeug, an der Rallye Zypern teilnehmen dürfen. Dort findet der Finallauf der diesjährigen Europameisterschaft statt, wo der Youngster zum ersten Mal in der sogenannten „ERC1“, der Topklasse für die Schnellsten Fahrzeuge, antreten wird. (MG – Fotos: Opel Motorsport)