Insgesamt 64 Teams sind zum Saisonauftakt der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) ins saarländische St. Wendel gereist. Mit dabei auch die beiden Schiffweilerer Jörg Broschart und Marcel Piro mit ihrem Citroen C2 R2 Max, mit dem sie die komplette Meisterschaft bestreiten wollen. Insgesamt 148 höchst anspruchsvolle Kilometer galt es auf Bestzeit zu bewältigen und das zum Teil auf Abschnitten der Rallye Weltmeisterschaft. Bereits im Vorfeld wurden die beiden ADAC Saarland Rallye Junioren
als Geheimtipp auf den Divisionssieg gehandelt, doch Pilot Jörg Broschart relativiert die hohen Erwartungen bei der Pressekonferenz: „Natürlich sind wir heiß auf den Saisonstart und auch auf einen Sieg, was aber bei diesen Wertungsprüfungen, der Konkurrenz und vor allem den derzeitigen Bedingungen alles andere als leicht wird.“ Am Freitagabend wurde es nicht nur dunkel rund um Sankt Wendel sondern auch so nebelig: „So was habe ich noch nicht erlebt. Wir können teilweise nicht weiter als bis zu unserer Motorhaube sehen.“ Keine Frage, dass die beiden daher auf Sicherheit fuhren, um einen vorzeitigen Ausfall auszuschließen. Mit Platz 2 am Freitagabend und nur 7 Sekunden Rückstand waren sie unter diesen Bedingungen dennoch sehr zufrieden. Am Samstag setzen Broschart und Piro bei ähnlichen Bedingungen ihren Weg nach vorne fort und lieferten sich einen sehenswerten Zeitenkampf mit Benjamin Schmitt, der ebenfalls mit einem Citroen C2 R2 Max antrat. Die beiden Teams wechselten sich mit den Bestzeiten von WP zu WP ab, bis es zum ersten Mal auf den Rundkurs „Oberkirchen“ ging. Mit insgesamt 21 Kilometern Länge erwartete die Teams nicht nur die längste, sondern auch die schmierigste Prüfung des Tages und auch die beiden Saarländer kämpften auf heimischem Boden: „In einer Rechtskurve rutschen wir in ein Feld, zwar nur mit Schrittgeschwindigkeit, aber trotzdem mussten uns Zuschauer zur Hilfe eilen und das Auto wieder auf die Straße schieben“, fasst Co-Pilot Marcel Piro zusammen. Ein Zeitverlust von über einer Minute war das Ergebnis dieses Ausfluges. „Gerade wenn man sich in einem Zweikampf befindet, ist so ein Ausrutscher ärgerlich und wir machten uns im Ziel sofort Gedanken, wie und wo wir den Rückstand am besten aufholen können.“ Doch das war gar nicht mehr nötig.
Im Ziel bemerkte Marcel Piro, dass ihr Konkurrent Schmitt noch keine Zielzeit hatte: Er hatte an genau derselben Stelle die Strecke verlassen wie die beiden Schiffweilerer – aber über sechs Minuten verloren. Nun war das Ziel ein anderes: Den Vorsprung auf Fernandes halten. „Für Benni tut es mir echt leid, wir haben bis zu dieser Kurve mit ihm um jede Sekunde gekämpft und das hat wirklich Spaß gemacht. Nun müssen wir schauen, dass wir keinen Fehler mehr bis ins Ziel machen“, so Broschart vor der letzten Sektion der Rallye Pfalz-Westrich, auf der sich zeigte, dass sich die Erfahrung der beiden aus dem vergangenen Jahr bezahlt machte. Jörg Broschart fand eine perfekte Balance zwischen Sicherheit und Tempo und die beiden kamen schließlich mit 1:30 Minuten Vorsprung im Ziel in St. Wendel an. „Wir sind überglücklich, dass wir unseren ersten Divisionssieg in der DRM feiern können. Wir danken vor allem unserem Team und Partnern die im Vorfeld optimale Arbeit geleistet haben, aber auch den fast 15000 Zuschauern hier auf dem Stadtrundkurs sei gedankt, denn diese haben uns lauthals unterstützt“, sagte ein gut gelaunter Jörg Broschart bei der Siegerehrung.
Nun geht es bereits in 3 Wochen ins 1000 Kilometer entfernte Süderbrarup zur Wikinger Rallye, dem zweiten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft.
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