zypern_griebel_1War Marijan Griebel (27, Hahnweiler) vor dem Start des zehnten und zugleich letzten Laufes zur Rallye-Europameisterschaft auf der Mittelmeerinsel Zypern die Anspannung förmlich ins Gesicht geschrieben, strahlte er nach seiner überaus gelungenen Premiere in einem leistungsstarken Allradfahrzeug mit der Sonne um die Wette. Nachdem sich der junge Pfälzer im September im Opel ADAM R2 des ADAC Opel Rallye Junior Teams mit einem viel umjubelten zweiten Saisonsieg

in Lettland zum Junioren-Europameister gekrönt hatte, bekam Griebel auf Zypern – nach Freigabe durch Opel – von EM-Promoter Eurosport Events als Preis für seinen Titelgewinn einen Skoda Fabia R5 von Motorsport Italia, also ein Fahrzeug der Top-Kategorie, zur Verfügung gestellt. Erste Bekanntschaft mit dem neuen Gefährt konnte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport bereits vor Wochenfrist machen, als er bei einem Test von Mentor und Förderer Armin Kremer im österreichischen Waldviertel zunächst auf dem Beifahrersitz Platz nahm und dann die ersten zehn Kilometer selbst abspulen durfte. „Es ging zunächst jedoch nur um die reine Bedienung des Autos“, erklärt der Hahnweilerer. „Nach dem sogenannten „Recce“, also der Besichtigung der Wertungsprüfungen auf Zypern, hatte ich dann zwei Stunden und 50 Kilometer Zeit, mich möglichst gut an den mit Allrad und Turbo ausgestatteten und etwa 270 PS starken Fabia zu gewöhnen.“ Die Herkulesaufgabe meisterte Griebel außergewöhnlich gut. Bereits auf der ersten – in Dunkelheit ausgetragenen – Wertungsprüfung erreichte er hinter dem Russen Alexey Lukyanuk (35, Moskau) den zweiten Rang von insgesamt über sechzig Startern. Nach vierzehn Wertungsprüfungen und rund 210 Kilometern auf Bestzeit fand sich das deutsche Top-Talent auf eben diesem zweiten Gesamtrang wieder und konnte den dreimaligen Saisonsieger und Gesamtdritten der EM-Endwertung, Ralfs Sirmacis (22, Lettland), um deutliche 43 Sekunden distanzieren.
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„Vor der Rallye wäre ich mit einem Top-5-Resultat zufrieden gewesen und habe nur in den kühnsten Träumen geglaubt, direkt aufs Podium fahren zu können. Aber der Umstieg vom R2 in das deutlich leistungsstärkere R5-Auto ist mir sehr gut gelungen, und es hat riesigen Spaß gemacht, den Wagen im Drift über die gemischten Schotter- und Asphaltpisten fliegen zu lassen“, bilanzierte ein zufriedener Marijan Griebel im Ziel der Rallye in Limassol. Eine Entscheidung über die weitere Zukunft des Opel-Werkspiloten ist noch nicht gefallen. Mit diesem Auftritt dürfte aber klar sein: Sollte Griebel das notwendige Budget für eine Saison im R5-Auto gestemmt bekommen, dann wird auch in der Eliteliga mit ihm zu rechnen sein.  (MG – Fotos: Meyer)