Zum finalen Showdown treten die Teams des ADAC OPEL Rallye Cup bei der 50. ADAC 3-Städte- Rallye (25.-26. Oktober 2013) in Ostbayern an. Spannender könnte die Ausgangssituation zum Ende der ersten Saison des ADAC OPEL Rallye Cup kaum sein. Zwei Top-Piloten kämpfen um den Titel – und wer das Finale gewinnt, ist Sieger. Routinier oder Newcomer, Schwabe oder Pfälzer, Fahrner oder Griebel, so lautet die entscheidende Frage.
Der 33-jährige Routinier Markus Fahrner aus Winnenden führt die Tabelle schon fast das gesamte Jahr an. Nach einem Ausrutscher an der Ostsee musste er die Gesamtführung kurz an Griebel abgeben, aber nur, um sie beim Heimspiel bei der ADAC Rallye Baden-Württemberg wieder zurückzuerobern. Der 24- jährige Marijan Griebel aus dem pfälzischen Hahnweiler ist seit dem ersten Lauf an der Spitze der ADAC OPEL Rallye Cup Junior-Wertung, in der die 20 Teilnehmer bis 27-Jahre innerhalb der 24 eingeschriebenen Teams gesondert gewertet werden. Den Sieg in der Junior-Wertung hat sich der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport bereits frühzeitig gesichert. Jetzt geht es darum, auch noch die Gesamtwertung zu gewinnen. Der Rückstand auf Fahrner beträgt zehn Punkte – und die kann er in Ostbayern aus eigener Kraft aufholen. Tabellenführer Fahrner gibt sich vor dem Finale entspannt: „Der Gewinn des ADAC OPEL Rallye Cups war von Anfang an mein Ziel, aber die Welt geht nicht unter, wenn es nicht klappt.“ Der Routinier gewann 2005 die Deutsche Super 1600-Meisterschaft im Opel Corsa Super 1600 und zieht schon jetzt ein positives Saisonfazit: „Die Saison ist richtig gut gelaufen, mehr als vier Siege kann keiner mehr holen und auch die Wertung der meisten Bestzeiten auf den Wertungsprüfungen sollte uns nicht mehr zu nehmen sein.“
Etwas neidvoll blickt der 33-jährige auf die Junioren in der Cup-Wertung: „Als ich in den Rallye-Sport einstieg, gab es auch Cups, aber nirgendwo waren die Möglichkeiten so gut wie für die Junioren jetzt hier im ADAC OPEL Rallye Cup. Schade, dass ich schon zu alt dafür bin.“ Durch ihre Resultate in der Junior-Wertung des ADAC OPEL Rallye Cups 2013 haben sich Marijan Griebel (24, Hahnweiler), Fabian Kreim (21, Fränkisch-Crumbach), Dominik Dinkel (20, Rossach), Christian Allkofer (23, Pentling) und der 22-jährige Timo Broda aus Hamburg für das Auswahlverfahren zum Förderpiloten im ADAC OPEL Rallye Junior Team 2014 qualifiziert. Dem Sieger winken nationale und internationale Einsätze im Opel Adam R2. Nach einer umfassenden leistungsdiagnostischen Untersuchung am vergangenen Wochenende absolvieren die Förderkandidaten die weiteren Sichtungs-Module im Rahmen der ADAC 3-Städte-Rallye. „Bislang bin ich mit meiner Saison absolut zufrieden, wir konnten jeden Lauf auf dem Podium beenden und den Sieg in der Junior-Wertung sogar schon vorzeitig erreichen. Es wäre jetzt natürlich das ‚i-Tüpfelchen‘, auch den Gesamtsieg im ADAC OPEL Rallye Cup zu holen“, so Marijan Griebel. Der Pfälzer will beim letzten Saisonrennen noch einmal voll angreifen. „Ich werde in Bayern alles versuchen, um auch dieses Ziel zu erreichen.“
Die gleichzeitige Sichtung ist für den Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport kein Problem. „Die Sichtung ist so angelegt, dass sie das Fahren während der Rallye nicht beeinflusst. Deshalb sollten mit der entsprechenden Vorbereitung beide Dinge problemlos händelbar sein. Ich sehe die Sichtung mehr als eine Chance, einen weiteren wichtigen Schritt in meiner Karriere machen zu können.“ Hinter Fahrner und Griebel sind die weiteren Platzierungen im ADAC OPEL Rallye Cup noch nicht vergeben. Sowohl in der Gesamtwertung als auch bei den Junioren sind die restlichen Podiumsplätze offen. Top-Favorit auf den Vize-Titel bei den Junioren und den dritten Platz der Presse-Information Gesamtwertung ist der Südhesse Fabian Kreim. Obwohl er erst in dieser Saison vom Kart in den Rallye-Sport umstieg, mischte der Youngster bislang munter in der Cup-Spitze mit. Den Lauf in Stemwede konnte er sogar gewinnen. „Mein Ziele sind ankommen und den zweiten Platz in der Junior Wertung und Rang drei der Gesamtwertung halten“, sagt Kreim. Mit Blick auf die Sichtung ergänzt er: „Es wird sicher eine zusätzliche Belastung sein, vor allem steht man zusätzlich unter Druck. Ich werde mein Bestes geben und schauen, wo ich am Ende stehe.“
Neben dem Kampf um den Platz als Förderpilot haben die Youngster vor allem die ersten drei Plätze in der Junior-Wertung des ADAC OPEL Rallye Cup im Blick. Platz eins und die Fördersumme von 30.000 Euro ist Griebel schon sicher, die Entscheidungen um die Plätze zwei (20.000 Euro) und drei (10.000 Euro) fallen erst beim Finale. Daher ist die Ansage von Dominik Dinkel klar: „Mein Ziel für die ADAC 3-Städte-Rallye ist das Podest und damit Platz drei im Junior-Cup zu halten.“ Die gleichzeitig stattfindende Sichtung ist für ihn kein Problem. „Ich versuche, bei beiden Terminen sehr konzentriert an die Sache ran zu gehen, um mich bestens zu empfehlen. Meine Saison ist gut gelaufen, aber man darf damit nicht zufrieden sein, auch wir müssen noch viel lernen und uns weiterbilden. Dazu bietet die Sichtung von ADAC und Opel die perfekte Bühne.“ Für Christian Allkofer, den Youngster des ADAC Südbayern, ist der Finallauf gleichzeitig auch das Heimspiel. „Die ‚3-Städte‘ war meine erste Rallye und seit 2009 bin ich dort immer am Start. Im Gegensatz zu den anderen sieben Cup-Läufen der Saison kenne ich also zumindest schon mal den Charakter der Veranstaltung. Ich will mich deshalb hier sowohl in der Cup- Wertung als auch für die Sichtung möglichst gut verkaufen.“ Für ihn ist die gleichzeitige Sichtung keine Belastung. „Es ist eher Freude und zusätzliche Motivation, dort mein Bestes zu geben.“ Der fünfte Sichtungs-Kandidat hat gleichzeitig die weiteste Anreise. Der Hamburger Timo Broda reist einmal quer durch Deutschland, um in Ostbayern anzutreten. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Junior-Wertung, denn, „die Abstände sind denkbar eng und es wird mit Sicherheit ein hart umkämpftes Finale geben. Natürlich muss ich weiterhin Druck nach vorne ausüben und werde alles daran setzten, eine Platzierung vor Christian (Allkofer) und Dominik (Dinkel) zu erreichen.“ Auch Broda sieht die Sichtung sehr positiv, „eine Belastung stellt die Sichtung für mich nicht dar, auch wenn natürlich jeder gespannt darauf blickt. Ich sehe es aber, egal wie es ausgeht, als große Chance mich für weitere Aufgaben zu empfehlen und auf mich aufmerksam zu machen.“
Für die fünf Teams des ADAC Südbayern ist das Finale bei der ADAC 3-Städte-Rallye gleichzeitig ihr Heimspiel. Christian Allkofer (23, Pentling), Fabian Ennser (24, Passau), Leo Wolf (22, Regensburg), Thomas Reiter (32, Kaufbeuren) und der 21-jährige Philipp Reich aus Schongau vertreten die südbayerischen Farben. Als Gaststarter ist der 28-jährige Felix Herbold (Ismaning) im ADAC OPEL Rallye Cup dabei. Der frühere Förderpilot der ADAC Stiftung Sport überzeugte vor allem durch mehrere Gesamtsiege in der Deutschen Rallye-Meisterschaft. „Während dieser Saison bin ich mehr mit dem Thema Juniorförderung in Kontakt gekommen. Dabei hat mich das Konzept des ADAC OPEL Rallye Cup immer mehr begeistert. Um mir ein genaues Bild vom Geschehen im Cup, dem Leistungsniveau und der Organisation zu machen, absolviere ich bei der ADAC 3-Städte-Rallye den Gaststart“, erläutert Herbold. Er sieht für sich aber auch eine sportliche Herausforderung: „Nach fast einem Jahr Pause bin ich froh, endlich mal wieder ins Lenkrad zu greifen und auf einem gleichwertigen Fahrzeug gegen viele Konkurrenten anzutreten.“
ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk tritt gemeinsam mit Co-Pilot Günther Holzer ebenfalls in Ostbayern an. Sie pilotieren als Sicherheitsvorauswagen mit der Startnummer 0 einen Opel Adam in der leistungsstärkeren R2-Version. Mit einem solchen Adam wird der zukünftige Förderpilot 2014 national und international unterwegs sein. (ADAC – Fotos: ADAC-Motorsport)
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