wikinger_wallenweinMit der ADAC Wikinger Rallye (24.–26. März) startet die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) am kommenden Wochenende in die Saison 2011. Bei sechs anspruchsvollen Veranstaltungen fällt die Entscheidung um den Titel des Deutschen Rallye-Meisters. Der sportliche Saisonhöhepunkt wird sicherlich der Start bei der ADAC Rallye Deutschland, dem deutschen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. Auf der Freitags- und der Samstagsetappe werden jeweils DRM-Punkte vergeben. Deshalb gibt es bei den sechs Veranstaltungen sieben Möglichkeiten, Punkte zu sammeln.

33 Teams sind bislang in die Meisterschaft eingeschrieben, beim Auftaktlauf im hohen Norden zwischen Kiel und Flensburg haben insgesamt sogar 99 Teams ihren Start angekündigt. Mitten im Rekordfeld sind auch die Teilnehmer der dänischen Rallye-Meisterschaft, die ebenfalls bei den ‚Wikingern’ ihren ersten Meisterschaftslauf austragen. Rallyefans sind bei der Jagd um Punkte und Sekunden hautnah dabei: Die Homepage www.rallye-dm.de bietet News und Hintergrundinfos zur DRM. Eindrücke von den WPs und Aktuelles aus dem Servicepark gibt es nach dem Rallyewochenende unter www.DMSB.tv.
Das bewährte Reglement der DRM wurde für die neue Saison nur leicht überarbeitet. Neben der Anpassung der Divisionen wurde dem steigenden Anteil von Dieselfahrzeugen im Rallye-Sport Rechnung getragen und eine eigene Division für die Selbstzünder geschaffen. Mit dem TV-Sender Sport1 konnte die DRM zudem einen Medienpartner gewinnen, der diese spektakuläre Sportart in bewegte Bilder umsetzen wird. „Jetzt wird es langsam Zeit, dass es losgeht“, fasst Rallyeleiter Jürgen Krabbenhöft (Neuberend) die ‚kribbelnde’ Stimmung bei den Wikingern zusammen. „Fast ein Jahr lang haben wir uns auf dieses Wochenende vorbereitet. Wir haben ein tolles Starterfeld, und wenn die Wetterprognosen stimmen, gibt es nach dem sintflutartigen Regen im vergangenen Jahr diesmal eine kalte, aber sonnige ‚Wikinger’.“ Die große Frage: Wer aus dem hochkarätigen Starterfeld gewinnt die ADAC Wikinger Rallye 2011?
DRM-Piloten fiebern Saisonstart entgegen
Eines steht zumindest fest: Der Stuttgarter Sandro Wallenwein geht im Subaru Impreza mit der Nummer 1 ins Rennen. Nach drei deutschen Vize-Titeln in Folge soll nun die Meisterschaft her – da wäre der Sieg bei den Wikingern eine gute Ausgangslage. Doch da dürften einige Piloten etwas einzuwenden haben – Felix Herbold zum Beispiel. Der ADAC-Youngster feierte Ende 2010 seine Premiere im Ford Fiesta Super 2000 und das gleich mit einem Sieg. Vor der Wiederholung dieses Erfolges im Herzen Angelns stehen ihm mit Brian Madsen, Christian Jensen und Ib Kragh allerdings gleich drei schnelle Dänen in ihren Peugeot 207 Super 2000 entgegen. Da es trocken bleiben soll, wären die anspruchsvollen Asphalt-Prüfungen aber auch ein ideales Jagdrevier für insgesamt vier bärenstarke Porsche 911 GT3, unter anderem mit den Spitzenpiloten Olaf Dobberkau und Ruben Zeltner. „Es wird langsam Zeit“, fiebert der Thüringer Dobberkau dem Start entgegen. Ihm gelang 2009 nach 25 Jahren erstmals wieder ein Porsche- Sieg in der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Der Sachse Ruben Zeltner hat nach seiner Wikinger-Premiere im vergangenen Jahr eine klare Beschreibung von den Aufgaben, die aufgrund der vielen Kurven und Kuppen auf den Co-Piloten warten: „Der Beifahrer muss hier um sein Leben lesen …“
Für die spannendsten Fragezeichen sorgt ein Neueinsteiger: Timo Bernhard hat Gesamtsiege bei den vier bedeutendsten Langstreckenrennen der Welt errungen: Le Mans, Daytona, Sebring, Nürburgring (gleich viermal in Folge). Der Porsche-Werksfahrer und ADAC Motorsportler des Jahres 2010 ist in seiner Freizeit ein begeisterter Rallye-Pilot, und will 2011 im Porsche 911 GT3 in die höchste deutsche Rallye-Liga einsteigen.
Weitere zahlreiche Top-Piloten am Start
Der vierfache Deutsche Rallye-Meister Hermann Gaßner zählt im Mitsubishi Lancer ebenso zu den Podiumsanwärtern wie sein sächsischer Markenkollege Peter Corazza, der bei der Wikinger 2009 ganz oben auf dem Podest stand. Auch Carsten Mohe, Meister der Division 2 des Jahres 2009, ist bei der ADAC Wikinger Rallye mit von der Partie. Mohe und Co-Pilotin Katrin Becker setzen in diesem Jahr auf ein neues Rallye-Fahrzeug – einen rund 280 PS starken Renault Mégane RS in Gruppe-N-Spezifikation. Aufgrund des ausgeklügelten Punktesystems muss der neue Deutsche Rallye-Meister jedoch nicht unbedingt aus den großen, leistungsstarken Divisionen kommen. Bestes Beispiel: der Saarländer Lars Mysliwietz. Mit seinem Beifahrer Oliver Schumacher startet er in einem über Winter neu aufgebauten Citroen C2R2max bereits in seine zehnte DRM-Saison. „Die ADAC Wikinger Rallye als erste Rallye im Jahr ist schon eine ganz besondere Herausforderung“, so der Dritte der DRM-Wertung 2010, der 2007 in seinem kleinen Rallye-Floh schon den Vize-Titel erringen konnte. Eine ganze Armada von Dieselfahrzeugen nutzt die Möglichkeit, in der eigens für diese Rallyewagen geschaffenen Division 6 zu starten. Neben dem Divisionssieg haben sie alle auch eine Top-Platzierung im HJS-Diesel Masters fest im Blick.
Bereits seit 2010 können Teams mit Fahrzeugen, die keine internationale Sportzulassung mehr haben, ebenfalls um DRM-Punkte kämpfen. In den Divisionen 7 bis 9 sind einige neue Gesichter zu finden. Während Dirk Klemund versucht, seinen Divisionstitel zu verteidigen, nimmt der amtierende Sieger der ADAC Youngtimer-Trophy, Georg Berlandy, erstmals die Herausforderung in der höchsten Deutschen Rallyeliga an. Berlandy, der sich im neuen BMW M3 am Wochenende mit einem Gesamtsieg in Kempenich optimal auf seine DRMPremiere einstimmte, oder Fahrer wie der Hamburger Jan Becker im bärenstarken Subaru Impreza WRX sind durchaus in der Lage, ebenfalls ganz weit nach vorne zu fahren.
Mit einem lachenden aber auch weinenden Auge werden zwei eingeschriebene DRM-Teilnehmer den Auftaktlauf erleben. Rainer Haulsen und sein Co-Pilot Frank Schöngart bestreiten die DRM auf einem Suzuki Swift Sport. Das Duo muss bei aller Freude über das tolle Starterfeld sein Heimspiel aber auslassen. Beide sind in die Organisation der motorsportlichen Großveranstaltung eingebunden. Frank Schöngart leitet den Servicepark inmitten von Süderbrarup und bei Rainer Haulsen laufen als Organisationsleiter die Fäden zusammen.{jcomments on}