Großveranstaltungen wie die ADAC Wikinger Rallye (24. – 26. März 2011) rund um Süderbrarup können vor allem auch im Bereich des Umweltschutzes immer weiter optimiert werden. Um ihren aktiven Umweltschutz zu verbessern, haben sich die Motorsportfreunde Idstedt, die gemeinsam mit dem AC Schleswig diesen Lauf zur Deutschen und dänischen Rallye-Meisterschaft organisieren, auf Herz und Nieren prüfen lassen.
„Wir sind stolz darauf, dass wir unser Engagement im Umweltschutznun auch nach außen dokumentieren können und nicht nur mit Worten“, erklärt Jürgen Krabbenhöft (Neuberend) Vorsitzender der MSF Idstedt und gleichzeitig auch Rallyeleiter nach der EMAS-Validierung im Frühjahr 2011.
Mit dem Sport-Audit Schleswig-Holstein und seinem 4-Stufen-System wurde die Grundlage geschaffen, ein Managementsystem zu nutzen, welches gerade auf ehrenamtlich geführte Vereine optimal ausgerichtet ist. Das Sport-Audit Schleswig-Holstein ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landessportverbandes Schleswig-Holstein mit seinen Fachverbänden und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein. Es gliedert sich in vier Stufen, führt hin bis zur Validierung nach EU-Verordnung 761/2001 (EMAS) und widmet sich unter anderem solchen Sportvereinen, die ihren Sport unter erheblicher Berücksichtigung des Umweltschutzes durchführen.
Mit dem Engagement des ADAC und der MSF Idstedt ist es während einer zweiten Projektphase gelungen, die Belange des landgebundenen Motorsports in das Management zu integrieren. So können schleswig-holsteinische Sportvereine der Sparten Automobil- und Motorradsport, Wassermotorsport, Segeln, Kanu, Reiten und Mehrspartensport mit dem neuartigen Konzept des Sport-Audits stufenweise ihr Umweltengagement aufbauen und kontinuierlich weiterentwickeln. Im Vordergrund stehen die Ermittlung und Organisation umweltrechtlicher Vorschriften, Veranstaltungsorganisation unter Beachtung des Umweltschutzes inkl. Genehmigungsmanagement, die Verbesserung des Vereinslebens sowie Notfallvorsorge bei Brand, Erster Hilfe und Vorsorge zu Boden- und Gewässerverunreinigungen.
Abgedeckt werden alle klassischen Umweltthemen wie Ressourcenverbrauch, Klimaschutz, Luft, Lärm, Naturschutz, Boden, Abfall, Wasser sowie Aspekte der Sicherheit im Umgang mit Geräten, Arbeitsmitteln, Gefahrstoffen wie Treibstoff und Qualitätsaspekte, d.h. Mitglieder- und Gästeorientierung im Verein. „Gestartet wurde das Pilotprojekt mit Vereinen des Luft- und Segelsport, mit Kanuwandern, Reitern und dem Motorwassersport. 2009 erhielt das Sport-Audit Schleswig-Holstein Bestätigung und neue Impulse durch die Beteiligung des ADAC Schleswig-Holstein und drei engagierten Ortsclubs“, so Frau Dr. Christiane Salzbrenner, Projektbegleitende Ökumentin.
Mit der Beteiligung der MSF Idstedt e.V. (ADAC) – als Veranstalter von Rallyes auf dem öffentlichen Verkehrsnetz – am Sport-Audit konnten wesentliche umweltgefährdende Aspekte in die Checklisten zur Überprüfung aufgenommen werden, die bisher noch keine Berücksichtigung fanden. So konnten die Clubmitglieder der MSF Idstedt seit dem Einstieg in die Validierung im Jahre 2009 bis heute ihr Engagement im Motorsport unter Berücksichtigung des Umweltschutzes kontinuierlich optimieren.
„Motorsport und Umweltschutz schließen sich nicht aus“, so Torsten Johne (Flintbek), Sportleiter des ADAC in Schleswig-Holstein und Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB). „Seit vielen Jahren engagieren sich unsere Sportler und Vereine uch im Umweltschutz.“ Im vergangenen Jahr nahm der AC Schleswig, Mitveranstalter bei den Wikingern, ebenfalls den Anlauf, sein Umweltengagement zertifizieren zu lassen. „Mit dem erfolgreichen Abschluss der Stufe I des Sport-Audits haben wir die erste Hürde genommen“, so Vorsitzender Ulrich Becker. „Wir werden in diesem Jahr auf jeden Fall die Stufen II und III noch absolvieren, um uns für die Zukunft optimal aufzustellen.“
„Oft sind es Kleinigkeiten, durch die man aber erst durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema aufmerksam wird“, erklärt Wolfgang Brodkorb (Schleswig), Umweltbeauftragter der Wikinger-Rallye. So stellt der Veranstalter allen Teams im Service-Bereich einen Stromanschluss zur Verfügung. Damit können die Teams aufden Einsatz ihrer mobilen – und nicht immer leisen – Stromaggregate im Servicebereich verzichten. Das wiederum kommt den Anliegern rund um den Marktplatz mitten in Süderbrarup entgegen. Wartungsarbeiten an den Rallye-Boliden im Servicebereich sind nur erlaubt, wenn eine Plane zum Schutz des Bodens unter dem Fahrzeug liegt, getankt werden darf nur in einem speziell gekennzeichneten und abgesicherten Bereich.
Ein weiteres Pilotprojekt gibt es zudem beim Rallyeleiter: Jürgen Krabbenhöft ist während der Veranstaltung in einem ecocraft-Elektrofahrzeug der E.ON Hanse AG unterwegs. „So können wir zukunftsweisende Antriebstechniken auf ihre Alltags- Tauglichkeit testen.“ E.ON Hanse, der große norddeutsche Energiedienstleister,verfügt über fünf dieser Fahrzeuge. Diese werden Kommunen für jeweils 6 Wochenzur Verfügung gestellt, damit diese im täglichen Betrieb die Einsatzmöglichkeiten testen können. „Der Einsatz bei einer Motorsport-Veranstaltung ist auch für uns absolutes Neuland und bietet sicherlich viele neue Erkenntnisse“, erklärte Bernd Hegemann, vom Fuhrparkmanagement der E.ON Hanse, bei der Besichtigung des Fahrzeuges durch Jürgen Krabbenhöft.
Aktuelle Infos auf www.wikinger-rallye.de {jcomments on}