sachsen_dobberkauPorsche-Pilot Olaf Dobberkau konnte beim dritten Lauf zur DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) seinen Vorjahressieg wiederholen: Mit Co-Pilotin Alexandra König setzte sich der Schleusinger in einem spannenden Finale knapp gegen den DRM-Rekordchampion Matthias Kahle (Köln) durch, der im Skoda Fabia Super 2000 mit Co-Pilot Peter Göbel (Korb) nach 14 WPs über 158,26 Bestzeit-Kilometer gerade einmal 5,2 Sekunden Rückstand hatte.

Als Dritter lief bei der AvD-Sachsen-Rallye der amtierende Vizemeister Sandro Wallenwein (Stuttgart) mit Co-Pilot Marcus Poschner (Lautrach, Subaru Impreza N15) im Ziel in Zwickau ein. Meisterschaftsführende sind vor dem vierten DRM-Lauf bei der ADAC Eifel-Rallye (16. – 17. Juli) Felix Herbold / Kevin Zemanik (Ismaning / Plauen, Honda Civic Type R R3, 61 Punkte), denen ein zweiter Platz in der Division 2 reichte, um ihre Führung zu verteidigen. Mit jeweils einem Punkt Abstand folgen Lars Mysliwietz / Oliver Schumacher (Piesbach / Fluterschen, Citroën C2 R2 Max), die auch in Sachsen die Division 3 dominierten, sowie Wallenwein / Poschner. Informationen zur DRM gibt es unter www.rallye-dm.de. Bewegte Bilder vom Wochenende bietet das Videoportal www.rallyemovie24.de sowie das IPTV-Angebot des DMSB unter www.dmsb.tv. Das Geschehen in Sachsen bestimmten zwei Kontrahenten, die sich bis ins Ziel einen offenen Zweikampf lieferten: Konnte auf der ersten Etappe zunächst Matthias Kahle mit Co-Pilot Peter Göbel die Führung übernehmen, konterten Olaf Dobberkau / Alexandra König schon früh. Auf dem schnellen Stadtrundkurs von Zwickau übernahmen sie am Freitagabend die Führung, die sie bis ins Ziel nicht mehr hergaben. Kahle konnte den Abstand zwar zeitweise bis auf 0,4 Sekunden verkürzen, hatte aber letztlich doch das schlechtere Ende für sich. „Zum Schluss wurde es nochmals richtig spannend“, grinste Olaf Dobberkau nach dem Fight. „Der Sieg war viel schwerer als im vergangenen Jahr. Umso mehr Spaß macht es mir, hier erneut zu gewinnen.“ Die Leistung des schnellen Porsche-Duos erkannte auch der Verfolger an: „Das war ein toller Kampf, Respekt an Olaf für die Leistung“, sagte Matthias Kahle im Ziel. „Jetzt hatten wir bei drei DRM-Läufen drei unterschiedliche Sieger – das zeigt, wie ausgeglichen diese Meisterschaft ist. Es wäre für unsere Tabellensituation natürlich besser gewesen, wenn wir gewonnen hätten. So müssen wir aber bei den beiden noch ausstehenden DRMLäufen alles geben.“

Zwei Wallenwein-Brüder, zwei Rallye-Schicksale

Auch um den dritten Platz auf dem Siegerpodest gab es einen packenden Zweikampf, bei dem DRM-Newcomer Rainer Noller (Mitsubishi Lancer Evo 8) das Nachsehen gegen Subaru-Pilot Sandro Wallenwein hatte: Im Ziel betrug der Vorsprung gerade einmal 0,6 Sekunden. „Ich habe jetzt ein lachendes und ein weinendes Auge“, analysierte Sandro Wallenwein anschließend. „Unsere Leistung war ok, wir waren das schnellstes Gruppe-N-Auto. Aber nach vorne zu den Porsche- und Super-2000-Fahrzeugen haben wir keine Chance. In der Meisterschaft wird es jetzt noch richtig spannend.“ Gleichwohl wurde seine Podiumsplatzierung belohnt: Wallenwein liegt vor dem vorletzten DRM-Lauf auf dem dritten Rang und hat nur zwei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Herbold. Ihm sitzen allerdings auch Kahle / Göbel im Nacken, die ihren Sechs-Punkte- Rückstand in zwei Rallyes durchaus noch egalisieren können. Weniger Glück hatte dagegen Bruder Mark Wallenwein: Auf dem zweiten Skoda Fabia Super 2000 in Werksfarben zeigte er eine starke Leistung und überzeugte mit WPBestzeiten. Doch schied er am Samstagnachmittag nach einer Kollission mit einem Stein aus, bei der er sich ein Rad seines Rallyeboliden abknickte.

Herbold behält Meisterschaftsführung.

In der Division 2 konnte Carsten Mohe (Crottendorf) mit seinem Sieg eine lange Durststrecke beenden. „Mir fällt ein großer Stein vom Herzen“, freute er sich über den fünften Platz im Gesamtklassement, den er mit Co-Pilotin Katrin Becker (Schlitz) im Renault Clio R3 herausgefahren hatte. „Ich wusste immer, dass wir schnell sind. Wir konnten es aber bei den beiden ersten Läufen nicht umsetzen.“ Mit Gesamtrang sieben und dem zweiten Platz in der Division war auch der als Meisterschaftsführende angereiste Felix Herbold zufrieden. „Wir wussten, dass Carsten hier sehr schnell sein würde, er kennt hier alles wie seine Westentasche“, so der Rallyepilot aus Ismaning. „Dafür ist ein anderer Traum in Erfüllung gegangen: Wir haben die Meisterschaftsführung verteidigt. Wir durften uns seit der Hessen-Rallye sechs Wochen lang als DRM-Leader fühlen – jetzt geht das tolle Gefühl noch weitere sechs Wochen bis zur Eifel-Rallye weiter.“ In der Division 3 konnten sich Lars Mysliwietz / Oliver Schumacher (Piesbach / Fluterschen, Citroën C2R2 Max) mit einer souveränen Leistung durchsetzen: „Bei einer so anspruchsvollen Rallye meine Division zu gewinnen fühlt sich schon richtig gut an. Zweiter in der Deutschen Rallye-Meisterschaft zu sein, fühlt sich noch viel besser an“, grinste der Saarländer Mysliwietz anschließend.

Endstand nach 14 Wertungsprüfungen (158,26 Kilometer)

1. Olaf Dobberkau / Alexandra König Schleusingen 1:28:24,1 Stunden Porsche 911 D1

2. Mathias Kahle / Peter Göbel Köln / Korb + 0:05,2 Minuten Skoda Fabia S2000 D1

3. Sandro Wallenwein / Marcus Poschner Stuttgart / Lautrach + 1:19,2 Minuten Subaru Impreza N15 D1

4. Rainer Noller / Uwe Walz Abstatt / Untergruppenbach + 2:33,8 Minuten Mitsubishi Lancer D1

5. Carsten Mohe / Katrin Becker Crottendorf / Schlitz + 2:42,5 Minuten Renault Clio R3 D2

6. Anton Werner / Ralph Edelmann Altfraunhofen / Mühldorf + 3:19,6 Minuten Porsche 911 GT3 D1

7. Felix Herbold / Kevin Zemanik Ismaning / Plauen + 4:10,7 Minuten Honda Civic R3 D2

8. Maik Förster / Simon-Peter Fröhlich Jahnsdorf / Stollberg + 5:53,6 Minuten Mitsubishi Lancer D1

9. Lars Mysliwietz / Oliver Schumacher Piesbach / Fluterschen + 7:49,9 Minuten Citroën C2R2max D3

10. Enrico Brühl / Daniel Ellmer Gersdorf / Wachau + 9:43,2 Minuten Mitsubishi Lancer D5

Deutsche Rallye-Meisterschaft (DRM) – Meisterschaftsendstand nach 3 von 5 Läufen

1. Felix Herbold / Kevin Zemanik Ismaning / Plauen 61 Punkte Honda Civic Type R Division 2

2. Lars Mysliwitz / Oliver Schumacher Piesbach / Fluterschen 60 Punkte Citroën C2 R2 Max Division 3

3. Sandro Wallenwein / Marcus Poschner Stuttgart / Lautrach 59 Punkte Subaru Impreza N14 Division 1

4. Matthias Kahle / Peter Göbel Köln / Korb 53 Punkte Skoda Fabia S2000 Division 1

5. Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk Stuttgart / Heilbronn 41 Punkte Skoda Fabia S2000 Division 1

6. Carsten Mohe / Katrin Becker Crottendorf / Schlitz 36 Punkte Renault Clio R3 Division 2

7. Olaf Dobberkau / Alexandra König Schleusingen 36 Punkte Porsche 911 GT

8. Benjamin Scheller / Sebastian Suhr Fulda / Fulda 34 Punkte Citroën C2 R2 Max Division 3

9. Hermann Gaßner / Siggi Schrankl Surheim / Obing 30 Punkte Mitsubishi Laner Evo 10 Division 1

10. Tim Stebani / Christian Frank Essen / Oberhausen 30 Punkte Opel Corsa OPC Division 2

11. Michael Abendroth / Frank Oschmann Duisburg / Stuttgart 30 Punkte Honda Civic Type R Division 3

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