stemwede_myli_1Mysliwietz/Schumacher gewinnen überraschend Division am Stemweder Berg – „Ich dachte zuerst an einen üblen Scherz!“ beschreibt Lars Mysliwietz jenen Telefonanruf, der ihn auf dem Weg von der letzten Wertungsprüfung ins Ziel erreichte und den Ausfall des direkten Konkurrenten Nils Heitmann meldete. „Klar wünscht man Niemandem eine solche Erfahrung. Aber wenn man so lange im Sport ist wie ich, weiß man auch, dass glückliche Siege und unglückliche Ausfälle sich über Jahre hinweg die Waage halten.

“ Vorausgegangen war ein Auf und Ab der Gefühle. Wenige Tage vor dem Start des dritten ADAC Master Laufes Rallye Stemweder Berg, wurde am Fahrzeug der Grund festgestellt, warum es in diesem Jahr noch nicht zu den WP-Zeiten reichte, wofür Lars Mysliwietz (Piesbach) und Co Oliver Schumacher (Fluterschen) eigentlich bekannt sind. „Die Problembeseitigung war jedoch vor dieser Rallye nicht mehr möglich. Kommende Woche aber geht das Auto nach Frankreich und wir sind sicher zum nächsten Lauf wird der Wagen wieder in alter Stärke am Start stehen“, blickt Schumacher auf die hektischen Tage vor dem dritten Lauf des ADAC Rallye Masters zurück. Entsprechend bescheiden waren die Ziele. Möglichst mit Platz 3 soviel wie möglich Punkte retten und den Abstand nach vorne in erträglichem Rahmen halten, war die Devise. Diese Aufgabe sollte aber nicht einfach werden. Bei strömendem Regen musste auf der ersten Prüfung direkt einmal ein Notausgang genutzt werden und erste Geräusche aus dem Motorraum ließen nichts Gutes ahnen.
Von Prüfung zu Prüfung wurde der Citroen C2 lauter. Grund, ein zunächst nur gebrochener und dann komplett abgerissener Auspuffkrümmer, mit der Folge eines weiteren Leistungsverlustes. Oliver Schumacher schmunzelt: „Mit dieser Geräuschkulisse wären wir die Helden bei jedem Treckertreffen gewesen!“ Für die routinierte Servicetruppe von H&S Rallyesport aber war die Reparatur im folgenden Service problemlos. Mehr Zeitverlust beklagte das Saarländisch/Westerwälder Rallyeteam durch einen eigentlich harmlosen Dreher. Mysliwietz: „In einer langsamen Linkskurve waren wir einen Tick zu flott. Bei der notwendigen Korrektur mittels Handbremse dreht das Auto sich etwas zu weit ein, das Heck rutschte auf eine Wiese und die Vorderräder waren noch auf der Straße. Das Dumme war nur, dass der Wagen mit den Seitenschwellern auf einem Erdwall auflag und die Vorderräder und Hinterräder in der Luft hingen.“ Da weder Sportwarte noch Zuschauer weit und breit waren, hüpfte Co Schumacher aus dem Auto, und wippte solange, bis die vorderen Räder wieder den Boden berührten und sich beide aus der misslichen Lage befreiten. Rund 40 Sekunden waren jedoch verloren.
Da aber diesmal die Konkurrenten etwas mehr Pech hatten, konnten sich Mysliwietz/Schumacher am Ende doch noch über einen überraschenden Sieg freuen. Größer jedoch wurden die Augen, als sie erfuhren, nicht nur die Meisterschaftsführung in der Division übernommen zu haben sondern nun auch die Gesamtwertung des ADAC Rallye Masters anzuführen. Lars Mysliwietz freut sich doppelt darüber: „Zum Einen haben wir deutlich mehr Punkte gewonnen als zu erwarten war und der geringe Abstand nach vorne gibt uns die Gewissheit, nach der Beseitigung der bekannten technischen Probleme, zur Rallye Niedersachsen in zwei Wochen wieder aus eigener Kraft um den Sieg kämpfen zu können!“ (LM)

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