Zum Saisonwechsel gab es für Tim Rauber wieder einmal einen neuen Fahrer. In Zerf nahm er zum ersten Mal neben Daniel Franke, den er im Vorjahr bei der Schotterrallye in Hermeskeil kennengelernt hatte, im von Petto Motorsport vorbereiteten Suzuki Swift platz. ”Diese Saison möchte ich wieder aktiver sein. Geplant sind mindestens alle sechs Läufe der Saarländischen Rallyemeisterschaft. Was darüber hinaus noch kommt, werden wir sehen.” Vor dem Start übte Daniel Franke sich noch in Bescheidenheit:
“Ankommen hat heute oberste Priorität. Ich muss mich erst einmal an das neue Auto gewöhnen, schließlich habe ich noch keinen einzigen Wettbewerbskilometer im Swift absolviert.” Die Rallye verlief von Anfang an sehr anspruchsvoll. Waren es am Vortag der Rallye noch sonnig-milde 17 Grad, schneite es am Morgen der Rallye. Die Veranstaltung versprach also zu einem Wetterpoker zu werden. “Ich bin mir absolut unklar, welche Reifen heute angebracht sind.”, haderte Daniel nach der Besichtigung der Wertungsprüfungen. “Es gibt unzählige Ecken, die sehr schattig im Wald liegen, da bin ich mir nicht sicher, ob die noch abtrocknen.” Das Team entschied sich für die risikoreiche Variante und rückte auf Trockenreifen aus. “Auf der letzten Wertungsprüfung haben wir beim Recce keine einzige feuchte Stelle mehr gefunden, jetzt müssen wir allerdings hoffen, dass es keinen Schauer mehr gibt. Auf der ersten Wertungsprüfung fehlte den beiden spürbar das Vertrauen ins Auto und die Reifen, weshalb man sich vorerst mit einer siebten Klassenzeit begnügen musste und auch auf WP 2 fühlte sich Daniel noch nicht wohl. Auf der dritten Prüfung ging er dann mehr Risiko ein und konnte sich um eine Position nach vorne schieben. Die Zeit hatte jedoch ihren Preis, wie Daniel im Ziel berichtete: “In einer schnellen Rechtskurve sind wir nach links in die Wiese abgekommen. Bei der Rückkehr auf die Straße hat das Auto dann aber nach links versetzt, sodass wir vielleicht noch einen halben Meter von den Bäumen weg waren. Das war nicht ganz ohne.” Bis nach der vierten Wertungsprüfung lagen die beiden mit ihrer Reifenwahl absolut goldrichtig, doch dann sollten Zweifel aufkommen, wie sich Copilot Tim Rauber erinnert: “Auf der Verbindungsetappe zur fünften WP begann es zu regnen. Beim Versuch zu bremsen ist uns dann das Heck ausgebrochen und wir sind auf einen Abhang zugerutscht. Da hätte die Rallye für uns zwischen den WPs ruckzuck vorbei sein können.
Auf der WP war es dann aber zum Glück trocken, sonst wäre die uns wohl zum Verhängnis geworden.” Dennoch verloren die beiden – durch den Beinahe-Unfall auf der Zwischenetappe eingeschüchtert – auf dieser Prüfung wertvolle Zeit und fielen auf den siebten Klassenrang zurück. In der sechsten und letzten Wertungsprüfung ging Daniel Franke also aufs Ganze, um sich wenigstens noch einen Platz vorzukämpfen, doch seine Pläne sollte er selbst – wenn auch unfreiwillig – übertreffen, wie Daniel im Ziel resümiert: “Zum Schluss der Rallye haben wir noch einmal alles gegeben und mit der drittbesten Zeit sogar Stefan Petto schlagen können. Zudem sind auf der WP zwei vor uns liegende Konkurrenten ausgefallen, sodass wir im Endeffekt auf dem vierten Platz ins Ziel gekommen sind. Mit diesem Ergebnis hätten wir wohl beide vor der Rallye nicht gerechnet.” (TR)
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