Ca. ein ¾ Jahr konnten wir kein Resultat mehr einfahren, nein, wir konnten sogar nicht mal eine Rallye zu Ende fahren. Technische Probleme zwangen uns immer wieder zur Aufgabe. Mit dem neuen Wagen, einem Mitsubishi Lancer Evolution 8 Gruppe N, sollte sich das alles ändern.
Nach einem vielversprechenden Test auf einem Völklinger Raffinerie Gelände konnten wir positiv und hoch motiviert der Saison 2010 entgegen sehen. Diese sollte für uns in Dinant/Belgien bei der „Rallye des Ardennes“ beginnen. Das Starterfeld war hochkarätig und wir wollten sehen, wie wir mit dem neuen Auto zeitmäßig stehen. Wir fanden hier schnell unseren Rhythmus und fühlten uns gleich wohl, was auch die ersten Zeiten bestätigten. Leider kam es dann zu dem, was wir schon Tage vorher befürchteten. In der Hälfte der 3. Wertungsprüfung bemerkten wir beim Schalten vom 4. in den 5. Gang ein unangenehmes Geräusch, was uns auch gleich zum Anhalten gezwungen hat.
Jetzt galt es für die Osterrallye Zerf, die eine Woche später stattfinden sollte, alles wieder in einen Top-Zustand zu bringen. Die Motivation unserer Mechaniker Crew war weiterhin ungebrochen, und so schafften wir es tatsächlich, ein neues Getriebe und die große Bremse zu verbauen, deren fehlende Teile endlich eingetroffen waren. Bis kurz vor Abreise nach Zerf wurde unermüdlich am EVO gearbeitet und wir wurden fertig!
Vor Ort schraubten wir unsere Erwartungen erstmal auf unser Minimalziel zurück und setzten uns lediglich das „Ankommen“ auf die ToDo Liste. Im Training erstellten wir einen präzisen Aufschrieb, da Mike diese Veranstaltung noch nie gefahren war und auch die Gegend nicht kannte. In Sachen Wetter standen die Zeichen auf Regen. Nachdem es 2008 in Zerf schneite, 2009 herrlicher Sonnenschein die Veranstaltung untermalte, mussten wir uns wohl dieses Jahr mit ständigen Regenschauern begnügen. Aus Budget-Gründen haben wir für solche 200er Rallyes lediglich eine Reifenvariante und diese ist ein Semislick. Hier haben wir keinerlei Erfahrungswerte, wie sich dieser Reifen auf nassem Terrain und in Verbindung mit der großen Bremse verhält. Um es kurz zu machen…wir sind begeistert. Die Reifen funktionierten hervorragend und wir konnten sofort auf die Sekundenjagd konzentrieren.
Nach der ersten Prüfung hatten Mike und Stefan ein eher ungewöhnliches Gefühl, da sie vom Gefühl her gar nicht gut unterwegs waren. Die Zeitkontrolle sagte jedoch was anderes und beschenkte uns mit der Bestzeit. Diese erreichten wir auch gleich auf WP 2. Der Rundkurs auf WP 3 war eine sehr schlammige Geschichte und selbst für einen Allrad, wie es unser EVO ist, kein Kinderspiel. Aber auch diese Prüfung spulten wir sauber und sicher ab und beendeten diese mit der 2. besten Zeit.
Die zweite Schleife verlief genau identisch in Sachen Bestzeiten. Im Ziel war die Freude riesig. Endlich wieder eine Rallye beendet zu haben und dies gleich mit einem Gesamtsieg… ist einfach unglaublich. Der Gesamtsieg war zu keinem Zeitpunkt gefährdet und wir siegten mit einem 38 Sekunden Vorsprung vor dem zweitplatziertem Team Riebensam/Stockmar in einem identischen Mitsubishi Lancer EVO 8.
An dieser Stelle möchten Mike und Stefan sich bei allen bedanken die sie in den vergangenen Wochen bei dem Erreichen dieses Ziels tatkräftig und unermüdlich unterstützt haben. Auch den Sponsoren und Gönnern gilt hier der Dank, ohne diese wäre solch ein Projekt nicht möglich.
(SMT-Racing)
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