Eigentlich hätte die 11. Rally Porec ein schöner Saisonabschluss mit einem möglichst gutem Ergebnis für den Surheimer Hermann Gaßner und seine Beifahrerin Karin Thannhäuser aus Ufering werden sollen. Eine 300 km lange Veranstaltung mit viel Sonne, angenehmen Temperaturen und 11 interessanten, anspruchsvollen Wertungsprüfungen, die teilweise auch am Meer entlang führten. Zunächst sah es sogar aus, als ob das Kathrein Renn- und Rallye Team ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden würde.
Auf den ersten drei Prüfungen fuhren Gaßner/Thannhäuser jeweils die schnellste Zeit und führten das international besetzte, knapp 50 starke Teilnehmerfeld mit 11,2 Sekunden Vorsprung an.
Die Ernüchterung folgte am nächsten Vormittag. Auf der zweiten Wertungsprüfung (WP) an diesem Tag reklamierte Karin Thannhäuser den Zeiteintrag, der um 3,8 Sekunden mit der von ihr gestoppten Zeit differierte. „Sicherlich stimmt meine von Hand gestoppte Zeit nicht immer 100%ig mit der tatsächlichen Fahrzeit überein. Eine Abweichung von plus-minus einer Sekunde ist in Ordnung, aber alles was darüber hinaus ist, kann ich nicht so ohne weiteres akzeptieren“ war sich die Beifahrerin sicher. Im zweiten Durchgang der selben WP gab es erneut Grund zum Ärgernis. Wieder fehlten Gaßner / Thannhäuser 3,6 Sekunden. Trotzdem führte das Kathrein Renn- und Rallye Team das Feld noch mit 2,4 Sekunden Vorsprung an.
Am Nachmittag gab es auf dem Rundkurs „Flengi“ die nächsten Ungereimtheiten, die allerdings – wie sich auch erst sehr viel später herausstellte – korrigiert wurden. „Als auf der folgenden WP dann auch noch eine Differenz von 9,8 Sekunden – zu unseren Ungunsten, versteht sich – auftrat, war es offensichtlich, dass wir wohl nicht gewinnen dürfen“ erboste sich Karin Thannhäuser. „Merkwürdigerweise gab es auch keine offiziellen Ergebnisse mehr, so dass wir völlig im Unklaren waren, wie nun der aktuelle Stand in der Gesamtwertung ist. Ich habe meine Beifahrerkollegen nach ihren Zeiten gefragt und alles selbst ausgerechnet. Das die Endwertung dann etwas anders aussah… nun gut, daran kann man nichts ändern, denn ein Protest gegen die Zeitnahme ist nicht zulässig“.
Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser wurden mit einem Rückstand von 5,6 Sekunden als Dritte in der Gesamtwertung aufgeführt. Sieger wurde – wie vor der Ziel-Rampe bekannt wurde – der ungarische Mitsubishi Pilot Janos Szilagy und seine Beifahrerin Agnes Takacs vor den einheimischen Vorjahressiegern Juraj Sebalj und Toni Klinc, ebenfalls Mitsubishi.
„Die Enttäuschung im ganzen Team kann wohl jeder nachvollziehen. Wer uns kennt weiß, dass wir kein Problem mit einem zweiten oder dritten Platz haben. Wenn aber ein – in unseren Augen verdienter und beweisbarer – Sieg vereitelt wird, dann ist das schon sehr niederschmetternd“(kartha) {jcomments on}