johannes_leidinger_procar_sieg_hockenheim_aVor den Augen vieler Freunde und Bekannte hat Johannes Leidinger sich am Wochenende seinen Traum vom ersten Sieg in der ADAC PROCAR erfüllt. Im zweiten Rennen fuhr er noch einmal auf das Podest, was sich deutlich auf den Meisterstand auswirkte. Während er in der Division 1 nun auf Rang zwei rangiert, übernahm er in der Rookie-Wertung die Gesamtführung.

Die Vorfreude auf die Rennen am Hockenheimring stand Johannes Leidinger am Sonntag Nachmittag ins Gesicht geschrieben. Obwohl die beiden Freien Trainings und das Qualifying für den Saarländer nicht perfekt verliefen, blieb er optimistisch: „Ich mag die Strecke gerne und ich habe ganz viele Freunde hier, die mir die Dauen drücken – da kann eigentlich nichts schief gehen“, so der 23-Jährige. Im Warm-Up am frühen Sonntag zeigte sich aber noch einmal, was Leidinger auf der Strecke Probleme machen könnte: „Die langen Geraden waren nichts für mich und ich tat mich schwer, auf den richtigen Topspeed zu kommen. Aber ich hatte ja auch noch 30 Kilogramm Zusatzgewicht mit an Bord. Genau das merkt man auf den Geraden deutlich – ich bin gespannt wie sich das in den Rennen auswirken wird. Ich denke, dass die Konkurrenz mir zumindest in Sachen Topspeed überlegen sein wird“, erklärte der Pilot des Liqui Moly Junior Team Engstler.

Nach dem fliegenden Start in Rennen 1, das Leidinger aus der ersten Reihe hinter seinem Teamkollegen Roland Hertner anging, hielt er sich zunächst aus den harten und engen Kämpfen seiner Teamkollegen heraus und war – wie sich am Ende herausstellte, der lachende Dritte. „Für mich machte es keinen Sinn etwas übers Bein zu brechen und alles zu riskieren. Ich habe gesehen, dass ich auf den Geraden mit den anderen BMW nicht einmal im Windschatten mithalten konnte. So habe ich mich dezent zurück gehalten und auf meine Chance gelauert, die dann ja auch kam.“ Leidinger setzte sich gegen seine sich gegenseitig behakenden Teamkollegen durch und überquerte die Ziellinie als Sieger. „Damit hätte ich unter den Bedingungen nicht gerechnet, aber ich bin total glücklich, dass es sich ausgezahlt hat, ruhig und besonnen zu bleiben und abzuwarten, was passiert, um dann im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu sein.“

Das zweite Rennen verlief eigentlich besser – aber Leidinger musste sich am Ende den Routiniers Roland Hertner und Oliver Mayer beugen. „Der Start von der Poleposition aus war toll. Ich bin als Führender in die ersten Kurven gegangen, doch auf der ersten Geraden konnte ich mich nicht mehr gegen die beiden wehren“, fasst der Rookie zusammen. Dennoch wollte es Leidinger noch einmal wissen und attackierte die vor ihm Platzierten in einer Runde mit aller Kraft. „Ich habe gesehen, dass ich es hätte schaffen können, aber dazu wäre eine Harakiri-Aktion nötig gewesen. Mir sind da die Punkte wichtiger“, meinte Leidinger, der das Rennen als Dritter beendete. Mit zwei Podestplätzen war nicht nur er selbst zufrieden – sondern auch die zahlreichen Gäste vor Ort am Hockenheimring. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn man sieht, wer alles hinter einem steht – vor allem, wenn man denen dann mit einer guten Leistung auch etwas zurück geben kann.“

Die zwei nächsten Läufe der ADAC PROCAR werden in sechs Wochen auf dem TT Circuit in Assen (NL) ausgetragen. Johannes Leidinger freut sich jetzt bereits auf den Einsatz, denn die Strecke mit ihren vielen schnellen Kurven gefiel ihm bereits im letzten Jahr sehr gut. (kb)

 

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