wikingervor1„In Deutschland ganz oben“ – das ist der Wahlspruch der Veranstalter des zweiten DRMLaufs. Und damit liegen die Organisatoren der ADAC Wikinger-Rallye (21. – 23. März 2013) genau richtig: Die 14 WPs (159 WP-Kilometer) führen die Rallyeteams durch Angeln – den Landstrich im Nordosten Schleswig-Holsteins, der entgegen der landläufigen Meinung überaus hügelig und abwechslungsreich ist.

Auf die Teilnehmer wartet deshalb eine anspruchsvolle Streckenführung, die sich noch dazu als äußerst rutschiges Geläuf erweisen dürfte: Der Winter hat auch das Land der Wikinger fest immer noch im Griff. Nach dem Auftakt im Westrich steht der DRM damit ein weiterer Lauf bei Eis und Schnee bevor. Die Aktiven wird es nicht schrecken, sind sie es doch gewohnt, ihre Sportgeräte auf jedem Untergrund und bei allen Witterungsbedingungen sicher und schnell zu bewegen. Und das gilt nicht nur für die DRM-Teams. Denn beim zweiten DRMLauf treten auch die Top-Piloten der dänischen Meisterschaft an, Gaststarter aus Skandinavien erweitern den Kreis der Favoriten auf den Sieg. DRM-Tabellenleader Peter Corazza (Mitsubishi Lancer Evo 9) und seine Kollegen erwartet damit keine leichte Aufgabe. Informationen rund um die DRM gibt es unter www.rallye-dm.de im Internet. Unter www.wikinger-rallye.de ist der zweite Saisonlauf im Netz vertreten. News und Infos gibt es außerdem auf Facebook (DeutscheRallyeMeisterschaft) und via Twitter (RallyeDM). Bewegte Bilder gibt es im DRM-Youtube-Channel (RallyeDM) und im Anschluss an das Wochenende auf dem DMSB-Videoportal www.dmsb.tv.
Viele DRM-Teilnehmer haben vor der zweiten Meisterschaftsrunde die Wettermeldungen fest im Blick. Mit einem fast schon flehenden „hoffentlich kein Schnee“ richtet Ruben Zeltner (Lichtenstein) seinen Augenmerk auf die Vorhersagen. Beim Auftaktlauf im Westrich musste er den Porsche 911 GT3 nach einem Ausrutscher in den Schnee beschädigt abstellen. „Wenn das wieder so viel Schnee gibt, stehen wir wieder auf verlorenem Posten. Mit dem Heckantrieb sind wir dann chancenlos“, erklärt er. Nach der Nullrunde sollen nun auf den Wertungsprüfungen in Angeln rund um Süderbrarup die ersten DRM-Punkte her: „Unsere Ziele sind derzeit ziemlich tief angesetzt. Eine Zielankunft unter den Top Ten wäre bei diesen Bedingungen schon ein Erfolg. Momentan ist Petrus anscheinend kein Porsche-Fan.“ Dennoch freut sich der Geschäftsführer des Sachsenrings mit Co-Pilotin und Ehefrau Petra auf das Wochenende: „Die Wikinger zählt für mich zu den schönsten und anspruchsvollsten Rallyes in Deutschland.“ Als Tabellenleader kommen Peter Corazza (Oelsnitz) und sein neuer Co-Pilot Christoph Gerlich aus Chemnitz nach Süderbrarup. Dabei war der Erfolg beim Auftakt erst auf der Zielrampe sicher: „Zu Beginn ist unser Lancer auf einer Prüfung einfach stehengeblieben, da die Elektrik verrückt gespielt hat. Wichtig war unter diesen Umständen und Witterungsverhältnissen ins Ziel zu kommen. Durch den Ausfall von Sandro (Wallenwein) wurde letztlich daraus sogar die DRMFührung – auch das ist Rallye!“ Mit seinen eigenen Fahrleistungen war der Sachse nicht ganz zufrieden: „Das war mir eindeutig zu langsam bei der Pfalz-Westrich. Für die Wikinger-Rallye haben wir uns ganz einfach vorgenommen, schneller Auto zu fahren. Zudem freue ich mich auf die Duelle mit den Klassenkonkurrenten und den Länderkampf.“
Berlandy: „Unser Ziel ist, das Fahrzeug auf der Straße zu halten“
wikingervor2Die Vorfreude von Peter Corazza ist berechtigt: Die Besetzung beim zweiten DRM-Lauf ist stark, und den deutschen Teams steht wie schon in den Vorjahren eine Begegnung mit den Teilnehmern der Dänischen Rallye-Meisterschaft bevor. Zu ihnen zählen etwa der 4WD-Meister Christian Jensen (Peugeot 207 S2000), der eine Abordnung von drei S2000-Boliden anführt. Neben weiteren Skandinaviern ist außerdem der in der DRM bestens bekannte Jaako Keskinen (Finnland) am Start, der auf einem Skoda Fabia S2000 antritt: Eine harte Konkurrenz für die schnellsten Deutschen in der „großen“ Division 1: Neben Ruben Zeltner und Gaststarter Olaf Dobberkau in ihren Porsches gehören dazu auch der beim Auftakt unglücklich ausgefallene Sandro Wallenwein (Subaru Impreza R4) und der Stromberger Georg Berlandy. Letzterer schaffte mit Co-Pilot Peter Schaaf (Mayen) im Peugeot 207 S2000 bei der ersten DRM-Runde den dritten Gesamtplatz und den Sieg in seiner Division. Damit konnte er auch den ersten Preisgeld-Scheck des DRM-Serienpartners Hankook entgegennehmen. Rund um Süderbrarup wollen die Tabellenzweiten mit gleicher Zielsetzung antreten: „Bei den Wikingern werden wohl ähnliche Bedingungen herrschen wie im Saarland“, fasst Berlandy zusammen. „Somit ist unser Ziel, das Fahrzeug auf der Straße zu halten und möglichst viele Punkte für die DRM mit nach Hause zu nehmen.“ Der Routinier erklärt auch warum: „Bei diesen Wetterbedingungen ist alles möglich, deshalb müssen wir durchhalten bis zum Schluss. Wir werden wieder alles geben, um ganz weit vorne dabei zu sein!“
Wallenwein: Zwei Rechnungen offen
Als Tabellendritter kommen Dirk Riebensahm (Andernach) und Kendra Stockmar-Reidenbach (Elchweiler) zur Wikinger-Rallye. „Mit dem dritten Meisterschaftsrang hätte ich nie gerechnet“, staunt er vor dem zweiten Lauf, bei dem er wieder in dem von Wallenwein Rallye Sport aufgebauten Subaru Impreza Platz nimmt. „Es macht mir viel Spaß in unserem neuen Team. Hier kann ich noch sehr viel dazu lernen. Auch meine Co-Pilotin trägt entscheidend dazu bei, dass wir uns kontinuierlich verbessern. Im hohen Norden hoffe ich, dass wir in erster Linie Spaß am Rallyefahren haben und ins Ziel kommen.“ Sein Teamchef Sandro Wallenwein hat hingegen mit der DRM 2013 und der Wikinger Rallye 2012 gleichermaßen eine Rechnung offen: „Die Pfalz-Westrich-Rallye war einerseits natürlich sehr enttäuschend“, blickt er auf seinen Ausfall zurück. „Aber bei den winterlichen Bedingungen waren wir klar die Schnellsten. Das entschädigt wenigstens ein wenig für den Ausfall fast direkt vor der Ziellinie. Wo wir mit unserem neuen Subaru Impreza R4 tatsächlich stehen, wissen wir aber erst bei klaren Wetterverhältnissen. Nach dem Ausfall im letzten Jahr bei der Wikinger wollen wir es dieses Jahr natürlich besser machen und in der DRM-Wertung einen Podiumsplatz anvisieren“, so die klare Ansage des DRM-Champion von 2011.
Haulsen: Wechsel aus dem DRM-Cockpit ins Rallyebüro

Auch DRM-Pilot Rainer Haulsen (Schleswig) hat die Wettervorhersagen im Visier – diesmal allerdings aus einem ganz anderen Blickwinkel. Als Organisationsleiter der ADAC Wikinger- Rallye ist er auch dafür verantwortlich, dass für seine Meisterschaftskollegen die Sport-Bühne optimal vorbereitet ist. Der Suzuki Swift bleibt deshalb beim Heimspiel in der Garage. Co-Pilot Andreas wohnt in Süderbrarup, nur einen Steinwurf vom Rallye-Zentrum auf dem Marktplatz entfernt.
Herbold mit Gaststart in der Citroën-Trophy

Was auch immer bei der ADAC Wikinger-Rallye geschieht, eines ist äußerst unwahrscheinlich: Dass der Vorjahressieger erneut triumphiert. Denn Felix Herbold, der den nördlichsten DRMLauf 2011 und 2012 gewinnen konnte, tritt in diesem Jahr als Gaststarter in der neuen Citroën DS3 R1-Trophy an. Er wird dort die Messlatte hoch legen. Vor allem die „jungen Wilden“, die vom Sieger des Auftaktlaufes, Julius Tannert angeführt werden, werden alles daran setzten, die Zeiten von Herbold mitzugehen. (DRM)
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