Mit dem zweiten Rennwochenende in seiner noch jungen Karriere im ADAC GT Masters wartete auf Johannes Leidinger eine große Herausforderung. Die Rennen 3 und 4 der Saison 2012 fanden am vergangenen Wochenende auf dem Circuit Park Zandvoort statt, der für seine anspruchsvolle Streckenführung durch die niederländischen Nordseedünen berühmt ist und selbst sehr erfahrenen Piloten alles abverlangt. Mehr als 40 Traumsportwagen waren für das zweite Rennwochenende des ADAC GT Masters ins niederländische Zandvoort angereist.
Auch das eher mittelmäßige und unbeständige Wetter hielt kein Team ab und dementsprechend eng wurde es auf der sowieso schon nicht sehr weitläufigen Strecke:ür Johannes Leidinger stand aber zunächst im Vordergrund, die schwierige Strecke kennenzulernen und den BMW Alpina B6 bestmöglich auf das vorzubereiten, was ihn in den beiden Rennen erwarten würde. „Doch schon das Gewöhnen an den Kurs war nicht einfach, vor allem wegen der ständig wechselnden Bedingungen in den freien Trainings. Diese trugen auch dazu bei, dass das Finden eines passenden Set-Ups eher einem Glücksspiel glich“, berichtet der 25-Jährige.
Wie eng es an diesem Wochenende werden würde, zeigte sich erstmals eindeutig im Qualifying. „Die Leistungsdichte ist enorm und auch der kleinste Fehler wird bestraft. Das bekam ich dieses Mal schmerzhaft vor Augen geführt“, so Leidinger, der sich in seiner schnellen Runde einen Fahrfehler eingestehen musste und den BMW Alpina somit nur auf den Startplatz 29 stellen konnte. Viel besser sollte es auch in den Rennen nicht werden. Im Samstagsrennen startete Leidingers Teamkollege Florian Spengler von Platz 15 und alles deutete darauf hin, dass es ein erfolgreiches Rennen werden würde, denn der Ellwangener behauptete sich im Feld und kam gut durch die ersten engen Passagen. Doch wurde der Alpina dann im Rennverlauf unsanft aus dem Weg geräumt, was mit einem abgerissenen Diffusor und einem langen Boxenstopp endete. „Ich konnte dann in meinem Turn nicht mehr viel ausrichten. Mit mehreren Runden Rückstand drehte ich ohne direkte Konkurrenz meine Runden. Aber immerhin konnte ich so Kilometer abspulen und Erfahrung sammeln“, fasste Leidinger etwas deprimiert zusammen. Die Ziellinie überquerte er als 34.
Im Sonntagrennen fuhr Leidinger dann den Start, was ihm auch gut glückte. Er hielt sich aus allen Startkollisionen und den Unfällen heraus und machte sich auf den Weg, sich nach vorne zu kämpfen. Doch allzu schnell wurde er dabei durch einen Leistungsverlust am Motor des BMW Alpina gestoppt. „Was blieb uns anderes übrig als mit stumpfen Waffen gegen die starke Konkurrenz zu kämpfen? Wir gaben unser bestes und Florian fuhr im zweiten Turn das Rennen sauber zu Ende und sichere uns so eine weitere Zielankunft – diesmal auf Platz 20“, so Leidinger. Vor dem nächsten Rennwochenende am Sachsenring wartet auf das Team viel Arbeit, doch alle schauen positiv in die Zukunft. „So sind nun einmal die Spielregeln im GT Masters. Geschenkt wird einem hier sicher nichts und wir werden versuchen, bei den nächsten Rennen wieder weiter vorne mitzumischen“, erklärt Leidinger abschließend.
Vom 6. bis 8. Juni stehen die Rennen 6 und 7 der Saison 2012 am Sachsenring im Terminkalender. (JL){jcomments on}