Am vergangenen Wochenende ging das Team Daniel Franke / Tim Rauber beim Auftakt zur Deutschen Rallyemeisterschaft rund um St. Wendel an den Start. Im Rahmen der Pfalz-Westrich wollte man die Neuerungen am Auto ausgiebig testen und gleichzeitig den eigenen Standpunkt herausfinden. „Die beiden Juniorteams des ADAC Saarland haben in der Winterpause aufgerüstet und starten jetzt mit dem neuen Modell des Suzuki Swift. Unser Ziel ist ganz klar, mit dem neuen Modell mithalten zu können“, definierte Daniel das ausgesprochene Ziel für die Veranstaltung.
Der besondere Reiz der Veranstaltung lag in der Kombination von winterlichen Verhältnissen mit einem Auftakt im Dunklen. Bereits die erste Wertungsprüfung „Bosenberg-Roschberg“ wurde aufgrund von 3 schweren Unfällen anulliert. „Wir haben hoch gepokert und sind extra für diese WP auf Intermed-Reifen ausgerückt. Sehr ärgerlich, dass wir jetzt erst in der Innenstadt loslegen können, hier wollten wir eigentlich unsere Zeiten fahren“, zeigte sich Copilot Tim Rauber sichtlich enttäuscht über die Entscheidung der WP-Leitung. Trotz auftretender Probleme mit der Intercom konnte das Team sich die Bestzeit auf dem Stadtrundkurs in St. Wendel sichern und erreichte den ersten Service in Führung liegend. Die zweite Durchfahrt der Prüfung Bosenberg-Roschberg durften die beiden dann doch unter die Räder nehmen und legten einen wahren Husarenritt hin. Mit einer Zeit von 12:23,2 Minuten brannten sie eine weitere Bestzeit in den spiegelglatten Asphalt.
Tim zeigte sich deutlich zufrieden: „Daniel ist heute verdammt gut in Form, mehr wäre mit unserem Auto auf dieser WP wirklich nicht gegangen“. Das zeigte sich auch in den Abständen der Verfolger: Die zweitbeste Zeit auf der Prüfung setzten Meter/Wiedersporn mit fast 47 Sekunden Rückstand. Stefan Petto und Lisa Kiefer konnte man mit unglaublichen 95 Sekunden Rückstand in die Schranken weisen. Mit einer weiteren Bestzeit auf dem Stadtrundkurs in St. Wendel erreichten die beiden mit einem komfortablen Polster den Parc Fermé am ersten Tag.
Die Ernüchterung sollte aber direkt auf der ersten Wertungsprüfung am zweiten Tag folgen. Daniel erinnert sich im Service: „Wir hatten drei Wertungsprüfungen zu fahren, davon war eine vollkommen vereist und die anderen beiden fast frei. Wir haben hoch gepokert und sind fast als einziges Team nicht auf Winterreifen gestartet.“ Diese Reifenwahl sollte sich rächen: Mit Schrittgeschwindigkeit rutschten sie in einer vereisten Linkskurve von der Strecke und setzten mit dem Unterboden in einem Schneewall auf. Es dauerte 23 Minuten, das Auto wieder freizugraben und somit war die Führung hinüber. Im Ziel dann eine klare Änderung der Marschroute: „Ab jetzt zählen für uns nur noch WP-Bestzeiten, in der Gesamtwertung kommen wir eh nicht mehr ran.“
Gesagt, getan: Auf WP 6 konnte man erneut eine deutliche Bestzeit setzen und die siebte Wertungsprüfung beendeten Franke/Rauber nach einem High-Speed-Abflug nur eine Sekunde hinter Meter/Wiedersporn. Man hatte Blut geleckt und rüstete sich im Service auf die zweite Durchfahrt der 3 morgendlichen WPs. In der achten Wertungsprüfung dann jedoch das abrupte Aus für die beiden. In einer Rechtskurve scherte die linke Antriebswelle des Suzuki Swift ab und sie rollten ohne Vortrieb aus. Das Fazit fiel jedoch nicht nur negativ aus, wie Daniel Franke zeigt: „Es tut mir unglaublich leid für unser Serviceteam, die wirklich tolle Arbeit geleistet haben.
Aber mit 4 von 6 Bestzeiten können wir sehr zufrieden sein, zumal wir uns die fünfte Bestzeit ohne den Abflug auch noch hätten sichern können. Wir sind auf jeden Fall mindestens gleichauf mit den neuen Swifts, das haben wir gezeigt und eins ist nach dieser Rallye wohl für die kommende SRM-Saison klar: Mit uns wird man rechnen müssen!“ (TR)