Auch die zweiten Gewinner im ADAC Opel Rallye Cup 2014 kommen aus Skandinavien. Nach ihrem dritten Rang beim Saisonstart im Rahmen der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg behielten die Dänen Jacob Madsen und Ole R. Frederiksen während der ADAC Rallye Stemweder Berg die Nerven und setzten sich nach zwölf hart umkämpften Wertungsprüfungen, in denen sich nicht weniger als sieben verschiedene Fahrer eine Bestzeit gutschreiben lassen durften,
gegen Patrick Pusch und Andreas Luther sowie die deutsch-dänische Paarung Timo Broda/Michele Danielsen durch. „Der Tag ist von A bis Z perfekt gelaufen“, strahlte Madsen. „Uns ist nicht ein gravierender Fehler unterlaufen, und das war der Schlüssel zum Sieg. Denn es war heute sehr einfach, einen Fehler zu machen, wie die vielen Zwischenfälle bewiesen haben. Und der Wettbewerb im ADAC Opel Rallye Cup ist so unglaublich hart. Ich hätte nie erwartet, dass ich mit so wenig Erfahrung auf Anhieb so konkurrenzfähig sein kann. Und es macht einfach einen Riesenspaß!“ Mit dem zweiten Rang bestätigte Patrick Pusch seine stark aufsteigende Tendenz. „Ich mache fahrerisch eigentlich nicht viel anders als im Vorjahr“, sagt der Wittenberger. „Vielleicht bin ich entspannter, fahre etwas mehr mit Köpfchen. Heute morgen bin ich aufgestanden und hatte das Gefühl, dass ich aufs Treppchen fahren kann. Und tatsächlich lief es fast wie am Schnürchen – lediglich in einer Prüfung, die zweimal gefahren wurde, kam ich nicht perfekt zurecht. Und dort habe ich auch den Sieg verloren.“ Im Kampf um Rang drei setzten sich Broda/Danielsen am Ende um nur eine halbe Sekunde gegen die Auftakt-Zweiten Dominik Dinkel/Bianca Pfaff durch.
Julius Tannert/Jennifer Thielen hatten sich zunächst über ihren ersten Podestplatz im ADAC Opel Rallye Cup gefreut, fielen durch eine nachträgliche Zeitenkorrektur aber vom dritten auf den fünften Platz zurück. Tannert: „Wir hatten heute zweimal Pech – erst mit dem Wetter, dann mit der für uns unglücklichen Zeitenkorrektur. Der Regenschauer in der vierten Prüfung hat uns mit am härtesten getroffen und gut fünfzehn Sekunden gekostet. Und so ein Rückstand ist bei diesem hohen Leistungsniveau nur schwer wieder aufzuholen. Zumal es nach dem Ausfall beim Auftakt sicherlich auch oberste Prämisse war, hier die ersten Punkte nach Hause zu bringen.“ Mit dem Sieg übernahm Madsen die Tabellenspitze im ADAC Opel Rallye Cup. Denn die Gewinner des Saisonauftakts, die Schweden Emil Bergkvist und Sofie Lundmark, versenkten ihre Chancen auf ein gutes Ergebnis bereits in der zweiten Wertungsprüfung in einem Graben. Zwar erwies sich der ADAM als nahezu unbeschädigt, die Bergung gestaltete sich aber enorm schwierig und nahm gut fünfzig Minuten in Anspruch. „Wir hatten einen Fehler im Aufschrieb und waren vor einer engen Linkskurve viel zu schnell“, gestand Bergkvist. „Danach ging es nur noch darum, durchzurollen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und vielleicht in der Power Stage noch das eine oder andere Pünktchen mitzunehmen.“ Dieses Vorhaben gelang in der vorletzten Prüfung, in der die Top-Drei (Tannert vor Bergkvist und Madsen) gemäß Power Stage-Modus zusätzlich drei, zwei und einen Zähler erhielten. Den Rückfall auf den zweiten Rang in der Gesamtwertung konnten die insgesamt dreizehn Punkte für Bergkvist aber nicht verhindern.
Insgesamt fiel die Stemwede-Bilanz des Audex-Motorsport-Teams bescheiden aus. Denn nur zwei Wertungsprüfungen nach dem Ausritt der Schweden parkten ihre Teamkollegen Yannick Neuville und Christophe Meyer ihren ADAM mit einem Problem am Antriebsstrang. Und als in der siebten Prüfung dann auch noch Benjamin Krusch/Robert Patzig, beim Saisonauftakt noch starke Vierte, durch einen Ausritt mehr als zweieinhalb Minuten einbüßten und aus den Top-Ten rutschten, waren die Audex-Mannen rund um Teamchef Guido Deppe restlos bedient. Sie waren nicht die Einzigen. Philipp Leger/Sascha Riemer und Felix Herbold/Frank Oschmann beendeten ihre Rallye ebenfalls schon in WP2 in einem Graben. Björn Satorius und Copilotin Chantal Baehr legten ihren ADAM in WP4 aufs Dach. Vier Wertungsprüfungen später verunfallten Sebastian von Gartzen/Hans-Peter Loth bei der Zieldurchfahrt. Und für Lina Van de Mars sowie ihre neue Beifahrerin Sandra Bufe war in WP6 Feierabend. „Der Motor ging einfach aus und sprang nicht mehr an. Warum, müssen wir in Ruhe analysieren“, so die TV-Moderatorin. In der Gesamtwertung des ADAC Opel Rallye Cups führt Madsen mit 69 Punkten vor Bergkvist (55), Dinkel (52), Pusch (50) und Broda (42).
Der nächste Lauf zum ADAC Opel Rallye Cup steigt am 8./9. August anlässlich der ADAC Cosmo Rallye Wartburg rund um Eisenach. Dazwischen können die Teams mit der ADAC Rallye Niedersachsen (5. 7.) eine Testveranstaltung bestreiten. (ADAC – Fotos: ADAC-Motorsport)