wikingermysli„Das muss man erlebt haben und ich bin stolz dabei gewesen zu sein!“ Lars Mysliwietz zeigt sich nach der Zielankunft des zweiten DRM Laufes im Norden Deutschlands immer noch tief beeindruckt. Die Wikinger Rallye besticht seit Jahren mit anspruchsvollen Wertungsprüfungen. Diesmal aber hat ein starker Ostwind den trockenen Schnee zu bis zu drei Meter hohen Schneeverwehungen aufgetürmt. In der Veranstaltungsregion Angeln/Schleswig-Holstein ist sogar ein Zug stecken geblieben.

Was also für eine Herausforderung für Teilnehmer aber auch die Veranstalter. Von geplanten 14 Prüfungen waren 6 unpassierbar. Alle anderen Strecken Abenteuer pur. „Es war fahren wie in einem Eiskanal. Links und rechts Schneewände deutlich höher als das Auto. Die Sicht oftmals durch den aufgewirbelten Schnee gleich Null. Einfach unglaublich!“, schildert Co Oliver Schumacher die Ausnahmesituation. Die sportlichen Ziele sind da schwer zu definieren. Ankommen und nirgends zu lange hängen bleiben war schließlich die Devise. „Die uns zu Verfügung stehenden Reifen waren absolut ungeeignet. Schnell fahren unmöglich und Abflüge eigentlich vorprogrammiert“, beschreibt Mysliwietz die Ausgangslage. „Kurzfristig überlegten wir nach den ersten zwei Prüfungen aufzugeben. Aber ganz schnell wurde uns klar, hier kann alles passieren und in zwanzig Jahren werden die Rallyegeschichtsbücher immer noch von der Wikinger Rallye 2013 erzählen. Da müssen wir dabei bleiben!“
Es folgte für die Citroen DS3 R3T Besatzungen eine Abenteuertour. Das unweigerliche Einparken in eine Schneewehe blieb nicht aus. In diesem Punkt aber ordentlich vorbereitet schaufelte Oliver Schumacher mit dem mitgeführten Klappspaten das Auto innerhalb zwei Minuten wieder frei und weiter ging’s. Auf einer anderen Prüfung mussten die Beiden ca. 10 Minuten anhalten, weil ein Team einen Berg nicht hinaufkam und ein Räumtrecker erst alles freischieben und dann den Konkurrenten bergen musste. Solche und ähnliche Geschichten gab es viele. Was zählte war das Durchkommen. Und es gelang. Trotz aller Unwägbarkeiten sprang sogar der erste Divisionssieg mit dem neuen Wagen heraus. „Auch wenn dies im Zusammenhang mit den Besonderheiten dieser Rallye zu sehen ist, so freuen wir uns natürlich darüber!“, sagt Lars Mysliwietz. „Jetzt bin ich gespannt ob es in diesem Jahr noch eine Rallye geben wird, die nicht als Winterrallye bezeichnet werden muss. Glaube es schon fast nicht mehr“. (LM)

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