„Rallyesport ist unberechenbar!“, fasst der Piesbach Lars Mysliwietz die Saarland Rallye kurz und knapp zusammen. „In einem Moment bist du zutiefst enttäuscht und ein paar Minuten später sieht plötzlich alles wieder anderes aus.“ Dieses Wechselbad der Gefühle war ständiger Begleiter vor und während der Saarland Rallye, dem vorletzten Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft. Nervten bis kurz vor Beginn der Veranstaltung Elektronikprobleme des Citroen DS3 R3T
die Crew, so stellte sich nach deren Beseitigung ein nicht perfekt arbeitendes Getriebe als Bremsklotz heraus. Die Marschroute war aber klar. Viele Punkte erkämpfen, um einen Start beim teueren letzten DRM Lauf, der Lausitz Rallye, zu sparen. Soweit die Theorie. Es folgte ein verhaltener Start am ersten Rallyetag. Das war nicht genug. Also wurde Tag 2 entschlossener angegangen. Erste WP, eine Sekunde der Konkurrenz abgeknabbert. Dann folgte mit 27 Km Länge die Königsprüfung „Steine an der Grenze“. Oliver Schumacher: „In einer schnellen, schmierigen Rechtskurve drehten wir uns in ein Feld hinein. Alles unproblematisch, nichts passiert! Beim wieder auf die Straße zurückfahren, war dort im Gras eine kleine Kante. Wir trafen diese mit Schrittgeschwindigkeit und dennoch stauchte sich die Frontschürze. Ein paar Plastikteile splitterten und eines dieser Teile bohrte sich in den Kühler.“
Wenige Kilometer später war dann Feierabend. Ohne Wasser im Kühlkreislauf mussten Mysliwietz/Schumacher aufgeben und den Motor wegen Überhitzung abstellen. Große Enttäuschung machte sich breit. Statt satter Punkte gab es eine Nullnummer und die bittere Erkenntnis, Konkurrent Carsten Mohe muss nur noch durchrollen und die Meisterschaft ist gelaufen. Aber Rallyesport ist bekanntermaßen unberechenbar. Auch Mohe viel aus. Er beschädigte sich eine Felge und geht leer nach Hause.
Nach Ende der Saarland Rallye wurden dann die Taschenrechner gezückt und die neue Situation eingehend analysiert. Klar ist Mysliwietz/Schumacher liegen trotz Ausfall noch immer in der Wertung für zweiradangetriebene Fahrzeuge in Führung. „Wir haben immer gesagt, die Lausitz ist für uns aus Budgetgründen nicht machbar“, erläutert Lars Mysliwietz. „Aber wir haben jetzt keine andere Wahl, wir müssen auch diesen Kraftakt stemmen und beim Finale antreten. Die Chancen diesen Titel zu gewinnen sind riesengroß. Das lassen wir uns nicht entgehen!“ (LM)
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