Der ‚Herminator‘ war am Stemweder Berg nicht zu schlagen, auch wenn es ihm die Gegner diesmal besonders schwer machten. Herrmann Gaßner (Surheim) gewann im Mitsubishi Lancer mit Co-Pilot Harald Brock (Meinerzhagen) die 43. ADAC Rallye Stemweder Berg (14. – 15. Juni 2013). Hinter dem viermaligen deutschen Rallye-Meister erkämpfte sich der dänische Vorjahressieger und amtierende Masters-Champion Kim Boisen im BMW M3 den zweiten Platz. Nach einer turbulenten Veranstaltung in Ostwestfalen, bei der sich Gaßner und Boisen
an der Spitze mehrfach abwechselten, belegten Jan Becker / Bianca Hutzfeld (Hamburg / Kiel) im Subaru Impreza WRX Rang drei. Nach vier von sechs Vorläufen zum ADAC Rallye Masters 2013 rangiert Gaßner mit vier Gesamtsiegen und den maximal möglichen 160 Punkten souverän an der Tabellenspitze. Auf Rang zwei mit 93 Punkten folgen die Nordhessen Björn Mohr / Philipp Sommermann (Heringen / Nalbach) im Opel Astra Diesel. Den dritten Platz der ADAC Rallye Masters-Zwischenwertung mit nun 85 Zählern erkämpfte sich Gaßners 24-jähriger Teamkollege Florian Stix (Bernau) mit Co-Pilot Mike Bonhage in einem weiteren Lancer. Bereits das Resultat der ersten von insgesamt zwölf Wertungsprüfungen rund um Stemwede ließ einen Vorgeschmack auf den folgenden Sekundenkampf aufkommen. Boisen und Becker absolvierten die Auftaktprüfung auf die Zehntelsekunde zeitgleich. Die zweite Wertungsprüfung ging an Gaßner, mit lediglich 0,8 Sekunden Vorsprung auf Boisen. Bei anderen Prüfungen war es dann durchaus auch mal der Wimpernschlag von 0,1 Sekunden, der über die Bestzeit entschied. Fünf schnellste Zeiten für Boisen, vier für Gaßner und drei für Becker belegen die Ausgeglichenheit an der Spitze. Zur Halbzeit, vor der siebten Prüfung, lag Gaßner mit gerade einmal 1,7 Sekunden vor Boisen.
Ein kurzer, aber monsunartiger Regenguss wirbelte dann das Klassement durcheinander und bescherte Gaßner im Allrad-Lancer gegen Boisen im unterlegenen BMW-Hecktriebler den entscheidenden Vorsprung. Doch Boisen gab sich auf den schnell abtrocknenden Strecken noch nicht geschlagen: Von Platz vier kämpfte er sich bis zum Ziel wieder auf den zweiten Platz nach vorne. „Schade, ich hätte Hermann (Gaßner) hier gerne geschlagen“, zeigte sich Boisen im Ziel unzufrieden. „Aber unter diesen Umständen ist der zweite Platz ok. Auf der Schlussetappe war ich absolut am Limit.“ Gaßner bekannte: „Natürlich bin ich hier angetreten, um zu gewinnen. Aber ohne den Zeitverlust von Kim (Boisen) durch den Regen wäre das sehr, sehr eng geworden. Es war extrem spannend, aber so macht unser Sport auch richtig Spaß.“ Jan Becker, den Boisen auf Rang drei zurück drängte, erklärte: „Ich habe es auf der zehnten Prüfung vergeigt. Um den zweiten Platz zu halten, musste ich alles riskieren, denn ich wollte ihn ja nicht herschenken. Aber da lag Dreck auf der Strecke und ich bin kurz in einen Acker gerutscht. Solch ein Fehler wird bei einer so engen Spitze sofort bestraft.“ Der Sieg in der Division vier für die seriennahen Allradler ging an Rainer Noller / Stefan Kopczyk (Abstadt / Heilbronn) in ihrem Mitsubishi Lancer. Sie lieferten sich um den vierten Gesamtrang einen spannenden Kampf mit Youngster Florian Stix (Bernau), den der Bayer im Regen der siebten Wertungsprüfung verlor. „Der Divisionssieg war unser Ziel, Gesamtrang vier ist genial. Aber vor allem Flo (Stix) hat es uns nicht einfach gemacht. Im Regen konnte ich dann meine Erfahrungen ausspielen“, so ein zufriedener Rainer Noller im Ziel. Stix erkämpfte sich mit einem fulminanten Schlussspurt, „so schnell war ich mit dem Lancer noch nie unterwegs“, noch Rang zwei in der Division von Markenkollege Marcel Mahr-Graulich (Hauneck) zurück. Presse-Information Die Nordhessen Konstantin Keil / Bernd Hosse (Niestetal / Witzenhausen) festigten mit einem weiteren Divisionssieg im Skoda Fabia R2 ihre Top-Platzierung in der Masters-Zwischenwertung.
Die Diesel-Division ging nach einem ebenfalls spannenden Sekundenkamp diesmal an Daniel Schmidt / Andreas Luther (Hartenstein / Eisenach) im VW Scirocco vor Seriensieger Björn Mohr. Weniger erfolgreich verlief der Masters-Lauf am Stemweder Berg für die bislang Drittplatzierten Olaf Müller / Jürgen Breuer (Ahlden / Ellgau) im BMW 320IS. Sie rutschten im Regen der siebten WP von der Strecke und auch von ihrem bislang dritten Masters-Rang. Obwohl die Halterung des Schaltgestänges am BMW M3 auf den letzten drei Prüfungen auseinanderfiel, rettete Timo Grätsch (Handewitt) mit einer patentreifen Notreparatur seinen Platz in den Top- Ten der Masters-Wertung. Nach zwei Ausrutschern in den beiden ersten Wertungsprüfungen erfuhr sich Markus Fahrner (Winnenden) im erneut heiß umkämpften ADAC OPEL Rallye Cup noch den zweiten Platz. Im Opel Adam in der Cup-Version liegt er in der ADAC Rallye Masters-Wertung nun auf dem sechsten Rang. Der Sieg im ADAC OPEL Rallye-Cup ging diesmal an den erst 20-jährigen Fabian Kreim aus dem hessischen Fränkisch-Crumbach. (ADAC – Foto ADAC-Motorsport)
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