Mit einem Doppelsieg der Stuttgarter Brüder Sandro und Mark Wallenwein bei der ADAC Pfalz-Westrich-Rallye startete die Deutsche Rallye-Meiterschaft (DRM) in die neue Saison. Nach 15 Wertungsprüfungen über 148,52 km konnte sich der amtierende Meister Sandro Wallenwein mit Co-Pilot Marcus Poschner (Lautrach) im Subaru Impreza N16 mit einem hauchdünnen Vorsprung von 3,1 Sekunden vor Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk (Skoda Fabia S2000) behaupten.
Das Ziel im saarländischen St. Wendel erreichten Hermann Gaßner / Karin Thannhäuser (Surheim / Theisendorf, Mitsubishi Lancer Evo 10) als Drittplatzierte. Den Sieg in der 2WD-Wertung für die zweiradgetriebenen Fahrzeuge holten Christian Riedemann / Lara Vanneste (Sulingen / Belgien, Citroën DS3 R3), die mit einer überragenden Leistung bis auf die vierte Position nach vorne fuhren. Der zweite DRM-Lauf wird vom 23. – 24. März 2012 bei der ADAC Wikinger-Rallye (Schleswig-Holstein) ausgetragen. Weitere ausführliche Informationen zur DRM gibt es auf der offiziellen Internetseite (www.rallye-dm.de). News sind außerdem über Facebook, Twitter und im DRM-Youtube-Channel verfügbar. Einen Bericht vom Wochenende gibt es jeweils im Anschluss an das Wochenende außerdem auf dem DMSB-Videoportal www.dmsb.tv.
Die Vorentscheidung beim DRM-Auftakt fiel schon auf der ersten Etappe am Freitag, als der amtierende Meister Sandro Wallenwein (37) mit einem Blitzstart die Bestzeit auf vier der fünf Prüfungen fuhr. Zunächst war es Hermann Gaßner, der mit der schnellsten Zeit bei der letzten WP am Freitag und der Auftakt-WP am Samstag konterte, die anschließenden drei Bestzeiten teilte er sich mit Mark Wallenwein und dem Pfälzer Timo Bernhard im Porsche 911 GT3. „Ein heißer Fight, mehr geht einfach nicht“, beschrieb Sandro Wallenwein das Geschehen, das nach Bernhards Ausfall auf der zehnten von 15 WPs und einer Zeitstrafe für Gaßner spätestens ab Samstagmittag zu einem rasanten Brüderduell wurde. „Wir haben auf WP13 alles riskiert, um eine Vorentscheidung herbeizuführen“, so Sandro Wallenwein, „aber Mark tat offensichtlich das gleiche – er war nur Bruchteile langsamer.“ Sein 24-jähriger Bruder hatte dabei zunächst sogar noch mit Gewöhnungsproblemen an den Fabia im Super-2000-Trimm zu kämpfen, konnte aber dann doch resümieren: „Ich komme mit dem Skoda immer besser zurecht. Sandro hat hier verdient gewonnen. Ich gönne ihm den Sieg – Hauptsache ein Wallenwein.“ Die knappe Entscheidung würdigte auch der Sieger: „2011 habe ich hier mit 4,0 Sekunden gegen Hermann Gaßner gewonnen, jetzt sind es 3,1 gegen Mark: Irgendwie wird es immer enger. Ich wusste vor der letzten Prüfung, dass Mark alles geben würde und musste deshalb ebenfalls nochmals alles riskieren.“ Im Duell an der Spitze konnte Hermann Gaßner diesmal zwar aufgrund der technischen Probleme noch nicht durchgängig mitmischen, der vierfache DRM-Champion war dennoch nicht missmutig: „Wenn unser Evo 10 lief, waren wir gut dabei – das macht Hoffnung für den Rest der Saison. Die dritte Position ist unter diesen Umständen gut, das erhält uns alle Meisterschaftschancen.“
Endergebnis ADAC Pfalz-Westrich-Rallye nach 15 WPs (148,52 km)
1. Wallenwein / Poschner (Subaru Impreza N16, Div. 2) 1:36:34,5 h
2. Wallenwein Mark / Kopczyk (Skoda Fabia S2000, Div. 1) + 0:03,1 Min.
3. Gaßner / Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo 10, Div. 2) + 2:28,2 Min.
4. Riedemann / Vanneste (Citroën DS3 R3, Div. 3) + 3:37,6 Min.
5. Hunziker / Wahl (Subaru Impreza N16, Div. 2) + 5:07,0 Min.
(Das vollständige Veranstaltungsergebnis finden Sie unter www.znts.de)
DRM: Meisterschaftsstand nach 1 von 7 Läufen
1. Wallenwein Sandro / Poschner (Subaru Impreza N16, Div. 2) 40 Punkte
2. Wallenwein Mark / Kopczyk (Skoda Fabia S2000, Div. 1) 33 Punkte
3. Gaßner / Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo 10, Div. 2) 27 Punkte
3. Riedemann / Vanneste (Citroën DS3 R3, Div. 3) 27 Punkte
5. Herbold / Thielen (Subaru Impreza N16, Div. 3) 20 Punkte
(Den vollständigen Meisterschaftsstand finden Sie unter www.rallye-dm.de)
2WD-Wertung: Riedemann überragend
Den Kampf um die Führung in der Wertung der zweiradgetriebenen Fahrzeuge konnte ein WM-Heimkehrer für sich entscheiden: Der Sulinger Christian Riedemann und seine belgische Co-Pilotin Lara Vanneste beendeten eine fulminante Vorstellung im Citroën DS3 R3 als Gesamt-Vierte. In ihrer Division 3 lagen Sie damit vor dem ebenfalls in die DRM zurückgekehrten Felix Herbold / Jennifer Thielen (Ismaning / Luxemburg, Citroën DS3 R3). Die beiden Youngster platzierten sich vor dem amtierenden 2WD-Champion Carsten Mohe (Crottendorf), der mit Co-Pilotin Katrin Becker (Schlitz) im Renault Mégane R.S. in der hart umkämpften Wertung diesmal das Nachsehen hatte. „Damit hätte ich nicht gerechnet: Ein Sieg in der Division und Vierter im Gesamtklassement“, freute sich der von der ADAC Stiftung Sport unterstützte Riedemann im Ziel. „Bei den schwierigen Streckenverhältnissen hatte ich mir das nicht ausgerechnet. Bei meinen WM-Einsätzen und den beiden Starts im VW-Werksteam habe ich sehr viel dazugelernt. Vor allem den Umgang mit den Reifen. Das hat mir heute sehr geholfen. Eigentlich liebe ich trockenes Wetter und saubere Straßen mehr.“
2WD-Wertung DRM: Meisterschaftsstand nach 1 von 7 Läufen
1. Riedemann / Vanneste (Citroën DS3 R3, Div. 3) 27 Punkte
2. Herbold / Thielen (Citroën DS3 R3, Div. 3) 20 Punkte
3. Broschart / Piro (Citroën C2R2max, Div. 4) 15 Punkte
4. Dinkel / Heinze (Suzuki Swift Sport, Div. 5) 15 Punkte
5. Griebel / Rath (Opel Astra GTC, Div. 6) 15 Punkte
(Den vollständigen Meisterschaftsstand finden Sie unter www.rallye-dm.de)
Dieselwertung: Griebel nach geerbtem Sieg in Führung
Der erste Führende im Kampf der dieselgetriebenen Fahrzeuge in der DRM-Saison 2012 heißt Marijan Griebel (Hahnweiler, Opel Astra GTC). Der 22-Jährige übernahm mit Co-Pilot Alexander Rath (Korlingen) mit dem 16. Gesamtplatz nicht nur den ersten Platz in der für die Selbstzünder reservierten Division 6, sondern ist auch der neue Spitzenreiter im HJS-Diesel-Rallye-Masters. „Das ist das erst das zweite Mal, dass ich in diesem Auto sitze“, staunte der Umsteiger, der in der vergangenen Saison noch im Rallye-Suzuki die „kleine“ DRM-Division 5 gewann. „Der Sieg im HJS-Masters ist ein genialer Einstieg in die Saison.“ Profitieren konnte Griebel bei seinem Sieg vom Ausfall der zunächst Führenden Marvin und Stefan Jerlitschka (Wermelskirchen / Radevormwald). Die Cousins mussten ihren Opel Astra GTC auf der neunten WP mit einem Antriebswellendefekt abstellen. Zweiter in der Division 6 wurde der amtierende HJS-Champion Björn Mohr (Meringen, Opel Astra GTC), der sich mit Oliver Becker (Oberjossa) durch diese Leistung alle Chancen erhält, 2012 den dritten Masterstitel in Folge einzufahren.
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