Genau 181 Tage nach dem dramatischen Herzschlagfinale, in dem Markus Fahrner sich bei der ADAC 3-Städte Rallye auf der allerletzten Wertungsprüfung der Saison um nur eine Sekunde vor Marijan Griebel den Gesamtsieg sicherte, läutet die ADAC Hessen Rallye Vogelsberg die zweite Saison des ADAC Opel Rallye Cups ein. Und auch wenn Champion Fahrner als Titelträger nicht mehr startberechtigt und Griebel ins ADAC Opel Rallye Junior Team aufgestiegen ist,
verspricht die bevorstehende Saison der abgelaufenen in Sachen Spannung in nichts nachzustehen. Eher dürfte das Gegenteil der Fall sein, was in erster Linie mit der Qualität der Neuzugänge in Deutschlands bedeutendstem Rallye-Markenpokal zu tun hat. Und das kann nicht zuletzt den Zuschauern an den Pisten nur recht sein. Diese haben zuletzt beim offiziellen Cup-Testlauf im Rahmen der ADMV Rallye Erzgebirge eines wieder klar und deutlich gesehen: Wenn das Feld der 140 PS starken Cup-ADAMs kommt, geht richtig die Post ab. Nicht nur, aber insbesondere der Schwede Emil Bergkvist, sein belgischer Teamkollege Yannick Neuville und der junge Sachse Julius Tannert haben mit ihrem begeisternden Dreikampf im Erzgebirge unter Beweis gestellt, dass ihnen der Sinn so gar nicht nach gemütlichem Mitfahren steht. Was einer unverhohlenen Kampfansage an die vermeintlichen Platzhirsche gleichkommt. Diese Rolle kommt angesichts der Ergebnisse der vergangenen Saison im ADAC Opel Rallye Cup vor allem Timo Broda, Dominik Dinkel und Christian Allkofer zu. Doch auch Björn Satorius, der bis zu seinem frühen Ausfall bei der Rallye Erzgebirge die Führung inne gehabt hatte, wird im Kampf um die Podestplätze ein steter Faktor sein. Hinzu kommen die zahlreichen Youngster, die bewiesen haben, wie schnell sie Auto fahren können, aber im einen oder anderen Fall noch nach dem perfekten Weg suchen, ihre Leistungen auf hohem Niveau zu stabilisieren.
Daher gibt sich auch Timo Broda nicht eine Sekunde der Illusion hin, der Weg zum Cupsieg führe in dieser Saison nur über ihn. „Das wäre sehr überheblich und würde dem extrem hohen Leistungsniveau im ADAC Opel Rallye Cup nicht gerecht. Ich sehe mindestens acht Leute, die um die Meisterschaft fahren können, also werden es wieder die Nuancen sein, die über Sieg oder Niederlage entscheiden“, sagt der Hamburger, der den Testlauf im Erzgebirge ausgelassen und dafür zwei kleinere Rallyes als Vorauswagen bestritten hat. „Dabei ging es in erster Linie darum, uns als Team einzuschießen. Denn mit der Dänin Michele Danielsen sitzt eine neue Beifahrerin neben mir im ADAM. Es hat alles auf Anhieb gut gepasst. Wir wollen jetzt die erste Rallye abwarten, keine Fehler machen und sehen, wie sich die Saison entwickelt. Ich kann es kaum erwarten, bis die Startflagge zur ersten Wertungsprüfung fällt.“ Das gilt auch für die zwei reinen Damenteams im Feld. Melanie Schulz und ihre neue Copilotin Anna-Carin Föhner haben im Erzgebirge mit mehreren starken WP-Zeiten aufhorchen lassen, während Cup-Novizin Lina Van de Mars bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg erstmals mit ihrer türkischen Stamm-Beifahrerin Nehir Yilmaz unterwegs ist und als Parole für ihren ersten Wertungslauf auf deutschem Boden weiterhin „Lernen und Spaß haben“ ausgibt. ADAC Opel Rallye Junior Team peilt erneuten Divisions-Sieg an
Die beiden Paarungen des ADAC Opel Rallye Junior Teams haben sich die Latte ziemlich hoch gehängt. Nach zwei souveränen Doppelsiegen in Divisions- und Klassen-Wertung bei den ersten beiden Saisonläufen des ADAC Rallye Masters wollen die ADAC Stiftung Sport-Förderpiloten Marijan Griebel/Alexander Rath sowie Fabian Kreim/Josefine Beinke auch bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg aufs Podest. Und nachdem jeder der beiden Opel-Werksfahrer den Kollegen nun einmal besiegt hat, ist auch das teaminterne Duell in vollem Gange. „Wir puschen uns gegenseitig, arbeiten dabei aber sehr offen und konstruktiv zusammen. Das ist, denke ich, eine perfekte Konstellation für das Team“, sagt Erzgebirge-Sieger Fabian Kreim. Und Marijan Griebel ergänzt: „Natürlich möchte man immer der Schnellere sein. Bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye war ich es, im Erzgebirge war es Fabi. Wir werden alles dafür tun, um den Spieß bei der Hessen Rallye wieder umzudrehen. Ich denke, es wird sehr vom Fahrstil und damit vom Charakter der Wertungsprüfungen abhängen, wer jeweils die Nase vorne hat.“ Die ADAC Hessen Rallye Vogelsberg führt über zwölf Wertungsprüfungen und 143 WP-Kilometer mit einem Schotteranteil von rund 13 Prozent. Los geht’s am Freitag ab 17.50 Uhr in Schlitz. (ADAC – Fotos: ADAC-Motorsport)