Bei der diesjährigen Ausgabe der Rallye Warndt waren die beiden Junioren Jörg Broschart und Marcel Piro bereits in der Woche vor der Veranstaltung Gesprächsthema Nummer 1. Grund dafür war die vom Veranstalter festgelegte Startreihenfolge. So durfte der Klassenkonkurrent Lars Mysliwietz mit der Nummer 1 starten, während das ADAC Saarland Rallye Junior Team als 51. ins Rennen geschickt werden sollte.
„Ich halte mich aus der Diskussion raus und werde dann halt mal 50 Minuten später starten.“ so Jörg am Samstagmorgen vor dem Start. Insgesamt 67 Teams gingen an den Start. Darunter eine Armada von Allradlern, denen die insgesamt 20% Schotteranteil entgegenkommen sollten. Um 13:30 Uhr ging es dann im Minutentakt für alle los. Es standen eine kurze Sprintprüfung und zwei Rundkurse auf dem Programm, die in der ersten Schleife absolviert werden mussten. Was dann nach der dritten Wertungsprüfung auf der Ergebnisliste zu sehen war, war mehr als sensationell. Jörg und Marcel führten nicht nur mit 30 Sekunden ihre Klasse an, sondern lagen auch auf dem 3. Platz in der Gesamtwertung. „Bisher läuft es sehr gut. Wir hatten auf der letzten Prüfung zwar einen schleichenden Plattfuß auf der Vorderachse, aber es hat immer noch für die 3. beste Gesamtzeit gereicht. Es wäre natürlich sensationell wenn wir diese Position bis ins Ziel halten könnten, aber die Wertungsprüfungen sind hier sehr brutal und wir hoffen das unser Citroen C2 weiter so gut funktioniert.“ so Copilot Marcel Piro zur Halbzeit der Rallye, der scheinbar einen Defekt am Fahrzeug ahnte. Denn auf dem Weg zur vierten Wertungsprüfung legten die Beiden einen kurzen Tankstop ein und als sie weiterfahren wollten regte sich General Max (Teaminterner Name des Citroen C2) nicht mehr. Grund dafür war ein defekter Anlasser. Jörg und Marcel ließen sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und mussten nun halt öfters das Auto anschieben.
Die beiden folgenden Wertungsprüfungen liefen soweit problemlos, bis das Team am Start vor der letzten Prüfung einen starken Ölverlust bemerkte. Beim öffnen der Motorhaube konnte das Problem gleich lokalisiert werden. Der Deckel der Servopumpe war weggeflogen und das ganze Öl der Servolenkung hatte sich im Motorraum verteilt. „Wir haben den Deckel noch einmal fixieren können, nur das eigentliche Problem war dass sich kein Öl mehr in der Lenkung befand, was auf diesem Rundkurs alles andere als optimal ist.“ so Jörg Broschart kurz vor dem Start, dem bewusst war, dass er, um den 3. Gesamtplatz zu halten, eine Zeit von 5:10 Min unterbieten muss. Im Ziel der Prüfung angekommen warteten die beiden ganz gespannt auf ihre Bordkarte, in der die gefahrene Zeit eingetragen wird. Als die Bordkarte dann ins Auto herein gereicht wurde, war der Jubel riesengroß. Mit 1,1 Sekunden Vorsprung sicherten sie sich den 3. Gesamtplatz und den souveränen Klassensieg. „Wir waren überglücklich so ein tolles Ergebnis eingefahren zu haben und lobten unser Auto, das heut viel mitmachen musste. Und auf einmal ging dies einfach 500 Meter vor dem Parc Fermè aus und weigerte sich wieder anzuspringen. Da wurde es noch einmal ziemlich hektisch und wir mussten unseren General Max noch schieben. Hätten wir 20 Sekunden länger gebraucht, hätten wir eine Zeitstrafe bekommen und das Ergebnis wäre futsch gewesen. Das war heute nichts für schwache Nerven.“ so Jörg Broschart sichtlich erleichtert am Abend bei der Siegerehrung. Die nächste Veranstaltung für das von Bastuck, Buchbinder und proWIN unterstützte Team wird die Grabfeldrallye in Bayern sein. (MP)